Sonderform: Begrünte Fassaden

Sonnen-, Sicht- und Schallschutz durch Kletterpflanzen

Von Kletterpflanzen bewachsene Bauwerke sind keine neue Erscheinung, weil aber selbstklimmende Pflanzen mit ihren Wurzeln die Fassaden schädigen können, hat man diese Art der Bauwerksbegrünung lange Zeit vermieden. Vor dem Hintergrund des ökologischen und gesunden Bauens erhalten begrünte Fassaden allerdings einen neuen Stellenwert: Sie verbessern die Luftqualität, erzeugen Sauerstoff, filtern Staub, Schadstoffe und Lärm und schützen gegen Hitze und Kälte. Sie bieten einen Lebensraum für kleinere Tiere und schaffen einen vertikalen Grünraum in der Stadt, wo öffentliche Grünflächen oft zu klein sind. Manchmal wertet eine Begrünung einfach die ästhetischen Qualitäten einer Fassade auf.

Klassische Fassadenberankung an historischem Gebäude
Sonderform: Begrünte Fassaden
Sonderform: Begrünte Fassaden

Verschiedene Begrünungssysteme erlauben den schadensfreien Bewuchs von Wänden und Mauern und bieten darüber hinaus unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten. Je nach System werden begrünte Fassaden auch als vertikale Gärten, Pflanzenwände oder Green Walls bezeichnet. Sie lassen sich im Wesentlichen mit Hilfe von Rankgerüsten oder Modulsystemen gestalten.

Rankgerüste
Kletterpflanzen sind die am längsten bekannte Fassadenbegrünung. Die Pflanzen ranken an einem Gerüst oder einer Seilkonstruktion und halten sie damit von der Fassade fern. Denn wenn es bereits Risse in der Fassade gibt, können die Pflanzen in diese eindringen und somit die Fassade beschädigen. Eine solche Seilkonstruktion wird beispielsweise vom Hersteller Carl Stahl angeboten, der das Edelstahlseilnetz X-Tend auf den Markt brachte. Mit Hilfe von Edelstahlseilen und -klemmen lassen sich mit diesem System räumliche Strukturen realisieren.

Modulsysteme
Als vertikale Gärten, Green Walls oder Pflanzenwände bezeichnete Begrünungen sind vor allem durch den französischen Botaniker und Gartenkünstler Patrick Blanc bekannt geworden. Seine künstlerischen Grün-Installationen sind im Innen- und Außenraum zu finden, so z.B. am Caixa Forum in Madrid oder im Capita Land in Singapur. Vertikale  Wände wachsen üblicherweise in mit Torf gefüllten Modulen. Sie werden auf einer Edelstahl- oder Aluminiumkonstruktion montiert, die wiederum in einer tragenden Wand verankert ist. Die Bewässerung erfolgt über integriertes, von außen unsichtbares System.

Prinzipiell sind der Gestaltung von begrünten Fassaden keine Grenzen gesetzt. Varianten der beschriebenen Systeme sind bereits auf dem Markt, andere werden entwickelt und führen zu kuriosen Anwendungen wie beispielsweise der Algen-Fassade.

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