Smarthouse 213 in Coburg

Intelligente Gebäudetechnik mit Installationsbus EIB

Der Gebäudesystemtechniker Matthias Schmidt hat für den Bau seines privaten Wohnhauses „Smarthouse 213“ in Coburg zahlreiche Einzelkomponenten der Elektrotechnik sowie Teilnetzwerke zu einer durchdachten Gesamtlösung verbunden. Das Wohnhaus wurde von dem ortsansässigen Architekturbüro Archi Viva geplant und sollte neben einer geradlinigen Architektur den Stand der Technik der Gebäudeautomation im Einfamilienhaus-Bereich darstellen.

Das Gebäude in der Dämmerung
Das Herz der gesamten Anlage bildet die Informationszentrale im Erdgeschoss
Technik-Zentrale im Kellergeschoss

Die Integration des EIB war zentraler Planungsbestandteil. Besonderes Augenmerk wurde auf die einheitliche Bedienung sämtlicher Gebäudefunktionen über eine einzige Oberfläche (die Informationszentrale) gelegt. Neben den klassischen Funktionen Beleuchtung, Jalousie, Einzelraumregelung und schaltbaren Steckdosen wurden ebenso die Gastherme mit Warmwasserbereitung und die Wohnraumlüftungsanlage integriert. Außerdem wurde u.a. folgende Peripherie über geeignete Schnittstellen eingebunden: Wetterstation, Überwachungskameras, Telefonanlage, Rauchmeldernetz, lokales PC-Netzwerk, Briefkasten (um unnötige Gänge zu vermeiden), Klingelanlage, Zufahrts- und Garagentor, Trockner, Waschmaschine und schließlich das TV-Gerät. Als Beispiel für das Konzept des mitdenkenden Gebäudes dient der Babysittermodus (wenn ältere Kinder bereits alleine zu Hause bleiben): In diesem Modus wird das Öffnen von Türen und Fenstern signalisiert; auch das Einschalten des TV-Geräts aktiviert eine SMS auf das Handy der Eltern.

Im Erdgeschoss gruppieren sich Wohnbereich, Essen und Küche um die Informationszentrale. Diese besteht aus einem in einen Wandschrank eingebauten Display mit Maus und Tastatur. Der zugehörige PC befindet sich in der Technikzentrale im Kellergeschoss.

Elektro/Gebäudetechnik
Ein Home-Server ist das „Gateway“ zur Visualisierung und Steuerung der gesamten elektrischen Gebäudetechnik. Das Gerät ermöglicht mittels PC oder anderer internetfähiger Geräte Zustände des Gebäudes abzufragen, zu beobachten oder zu verändern. Der Home-Server ermöglicht das Versenden von IP-Telegrammen. Damit lassen sich im lokalen Netzwerk oder über das Internet Informationen verteilen. Die Visualisierung des Home-Servers ist die zentrale Bedien- und Kontrolleinheit der EIB-Installation. Bewusst ohne aufwändige Grafiken gestaltet, lassen sich alle gängigen Gebäudefunktionen über die Startseite einsehen und bedienen. Da der gewählte Home-Server netzwerkfähig ist, laufen Visualisierungen auch auf den PCs in den beiden Kinderzimmern und im Arbeitszimmer, wo sich ein zusätzlicher Terminal mit Zugang zur EIB-Installation befindet.

Im Smarthouse 213 wurde besonderes Gewicht auf die Beleuchtung gelegt. Neben der Möglichkeit, über Dimmer Lichtszenen an die Bedürfnisse anpassen zu können, wurden auch Lichtlösungen mit LED-Leuchten realisiert, die im Wohnbereich Farbakzente setzen. Insgesamt gibt es 34 Schaltkanäle und 15 Dimmkanäle. Sieben Jalousiekanäle regeln vier Jalousien und drei Rollos. Die Öffnung der Haustür erfolgt berührungslos mit Hilfe von Transpondern, die als automatische Sperrriegel fungieren und bei Verlust aus der Kontrolleinheit gelöscht werden.

Zwei getrennte Heizkreise versorgen die Fußbodenheizung im Erdgeschoss sowie die Radiatoren in den übrigen Etagen. Die Belüftung wird durch ein Lüftungsgerät mit integriertem Wärmetauscher sichergestellt. Die Zuluft wird über einen Erdwärmetauscher geführt und kann so im Winter vorgewärmt, im Sommer leicht gekühlt werden.

Bautafel

Architekten: Archi Viva, Coburg
Projektbeteiligte: Elektro-Trommer, Coburg (Elektroarbeiten); Matthias Schmidt, Coburg (EIB-Planung, -Programmierung und Homeserver-Programmierung)
Bauherr: Matthias & Ute Schmidt, Coburg
Fertigstellung: 2002
Standort: Seidmannsdorfer Str. 213, 96450 Coburg
Bildnachweis: Matthias Schmidt, Coburg

Fachwissen zum Thema

Bedienelement für die Gebäudeautomation

Bedienelement für die Gebäudeautomation

Gebäudeautomation

Aufbau und Aufgaben der Gebäudeautomation

Die Einrichtung von Beleuchtungsanlagen mit zentraler Steuerung ist für den öffentlichen wie privaten Bereich interessant.

Die Einrichtung von Beleuchtungsanlagen mit zentraler Steuerung ist für den öffentlichen wie privaten Bereich interessant.

Gebäudeautomation

Beleuchtungssteuerung

Mithilfe von Bussystemen können verschiedene Prozesse und Geräte in Gebäuden miteinander vernetzt und zentral überwacht sowie gesteuert werden.

Mithilfe von Bussystemen können verschiedene Prozesse und Geräte in Gebäuden miteinander vernetzt und zentral überwacht sowie gesteuert werden.

Gebäudesystemtechnik

Grundprinzip von Bussystemen

Zeitgemäße Zutrittskontrollsysteme bestehen meist aus mechatronischen Schließgeräten, zum Beispiel Elektronikzylinder, die oft über RFID-Technik aktiviert werden (im Bild: Schlüsselloses Schließen: Zylinder mit integriertem Transponder).

Zeitgemäße Zutrittskontrollsysteme bestehen meist aus mechatronischen Schließgeräten, zum Beispiel Elektronikzylinder, die oft über RFID-Technik aktiviert werden (im Bild: Schlüsselloses Schließen: Zylinder mit integriertem Transponder).

Gebäudesicherheit

Zutrittskontrollsysteme

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Elektro sponsored by:
Jung | Kontakt 02355 / 806-0 | mail.info@jung.de