Sensortechnik im Fußboden

Erfassung und Dokumentation von Bewegungen im Raum

Bei der Betreuung pflegebedürftiger Personen ist schnelles Handeln gefragt, wenn eine Notsituation eintritt. Damit auch im hektischen Alltag einer Gesundheits- und Pflegeeinrichtung bei Stürzen rasch Hilfe vor Ort ist, kann ein Unterboden mit Sensortechnik helfen, den das Unternehmen Future-Shape entwickelt hat. Sensfloor Care funktioniert mithilfe von Algorithmen, die Aktivitäten und Bewegungen im Raum analysieren; das System ist selbstlernend.

In die 3 mm starke Matte unter dem Bodenbelag ist ein dichtes Netz aus Sensoren eingebettet.
Die Aktivitätsübersicht erlaubt autorisiertem Personal einen schnellen Überblick über die Zimmer einer Station.
Die Laufwege der Bewohner lassen sich detailliert visualisieren.

Damit lassen sich die Bewegungen in den Zimmern erfassen und auf dem digitalen Stationsterminal dokumentieren. Aktivitäten sind auf einen Blick ablesbar. Wenn ein Bewohner gestürzt ist oder eine sturzgefährdete Person aufsteht, wird Alarm ausgelöst und ein akustisches Signal abgesetzt. Die stete Übersicht über alle Zimmer soll zu kürzeren Laufwegen und schnellen Reaktionen des Personals beitragen.

Die drei Millimeter dünne Unterlage lässt sich wie eine Trittschalldämmung unter verschiedenen Bodenbelägen verlegen. In die Matten eingebettet sind kapazitive Näherungssensoren, die ein dichtes Netz bilden. Dabei wird berührungsfrei die sich ändernde elektrische Kapazität der Messelektroden erfasst. Das heißt, es verändert sich bei Näherung einer Person das elektrische Feld, woraus erschlossen wird, ob sich jemand auf dem Boden befindet. Auch die exakte Position und Gehrichtung werden ersichtlich. Mechanischer Druck ist nicht notwendig.

Die Daten aus dem Fußboden werden drahtlos an einen Empfänger im gleichen Raum übermittelt. Dieser berechnet daraus die Bewegung der Personen. Verschiedene Schnittstellen (HDMI, Ethernet, WLAN, USB, Bluetooth, potentialfreie Relais oder Cloud) ermöglichen den Anschluss an die vorhandene Infrastruktur, wie beispielsweise Lichtsteuerung oder Patientenrufanlage. Die Aktivitätsdaten werden automatisch und nur im Bewohnerzimmer für 48 Stunden gespeichert. Autorisierte Pflegekräfte können sie auf dem Stationsterminal, am Tablet, Smartphone oder Computer abrufen.

Die Sensortechnik in Fußböden soll auch helfen, Stürzen vorzubeugen. Sobald ein Bewohner nachts aufstehen möchte und sich der Fuß dem Boden nähert, schaltet sich ein Orientierungslicht ein. Es erlischt erst, wenn der Bewohner wieder im Bett liegt. Die Benachrichtigungsfunktion kann an individuelle Anforderungen angepasst werden. Dies kann auch zur Beurteilung des Gesundheitszustands pflegebedürftiger Personen herangezogen werden – beispielsweise, indem das Schlafverhalten erfasst wird.

Hersteller: Future-Shape, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

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Gebäudeautomations-Systeme sind in drei Ebenen unterteilt: Die Feld-, Automations- und Managementebene.

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