Schimmelpilze in Gebäuden

Schimmelpilze in Gebäuden

Gunter Hankammer

Erkennen und Beurteilen von Symptomen und Ursachen
Verlag Rudolf Müller, Köln 2016
3. überarbeitete und aktualisierte Auflage
527 Seiten mit 450 farbigen Abbildungen und 70 Tabellen; Format: 17 x 24 cm

Preis: 69,00 EUR

ISBN 978-3-481-03372-9

Die Ursachen für Schimmelpilzbefall in Gebäuden sind vielfältig. Die Voraussetzung für das Wachstum der Schimmelpilsporen ist verfügbare Feuchte auf einem Substrat (wie Raufasertapete, Holz, Farbe etc.) – handelt es sich um Bauteilfeuchte, ist diese meist durch bauliche Mängel begründet. Mit seinem Buch Schimmelpilze in Gebäuden, erschienen in der 3., überarbeiteten und aktualisierten Auflage, richtet sich Gunter Hankammer nicht allein an Sachverständige, Architekten und Ingenieure, sondern ebenso an Wohnungsbauunternehmen, Hausverwaltungen, Mediziner und Juristen. Er behandelt das Thema umfassend und detailliert, im letzten Kapitel zur Rechtslage sind zahlreiche Gerichtsurteile aufgeführt und beispielhafte Fälle für Mietminderungen dargestellt. 

Zunächst aber werden die biologischen Grundlagen dargestellt und mögliche Gesundheitsrisiken beschrieben (die bisher allerdings nur ungenügend erforscht bzw. nachgewiesen werden konnten). Anhand von Fotos zeigt der Autor zahlreiche Symptome für den Befall, an Fensterrahmen, in Wandecken, im Bad oder Schlafzimmer. Wie kommt es zu überhöhter Feuchte und durch welche Maßnahmen lässt diese sich vermeiden? Tabellarische Übersichten zeigen, dass sowohl die Nutzer (Lüften, Beheizen) als auch die Wohnungseigentümer (Ertüchtigen der Dämmung) diesbezüglich in der Verantwortung sind. In diesem Zusammenhang wird das richtige Lüften bzw. die notwendige Luftwechselrate erläutert. Eine permanente Kipplüftung in der kalten Jahreszeit ist falsch, weil Fenstersturz und Laibungen dabei zu stark abkühlen. Wird eine Wohnung tagsüber gar nicht und/oder das Schlafzimmer weder bei Tag noch bei Nacht beheizt, kann auch dort eine erhöhte Luftfeuchte zu Tauwasserausfall und infolgedessen zu Schimmelproblemen führen. Häufig sind neu eingebaute, isolierverglaste Fenster im Altbau eine Ursache für erhöhte Feuchte und Schimmelbildung, aber auch Anfangsfeuchte im Neubau (z. B. Fußböden, Holzkonstruktionen), die nicht abtrocknen kann, ist oftmals ein Problem. Die Ursachen werden im Detail beschrieben und anschaulich illustriert.

Der Autor wendet sich dann den Bauphysikalischen Untersuchungsmethoden (Feuchtemessung, Bestimmung der Oberflächentemperatur) und Berechnungen zu (Einfluss der relativen Raumluftfeuchte und des Luftwechsels, nachträgliche Analyse des Heizverhaltens). Er beschreibt, wie Luftmessungen zum Nachweis der gasförmigen Stoffwechselprodukte von Schimmelpilzen durchgeführt werden, die als MVOC bezeichnet werden. Ebenso erläutert er eine Luftkeimmessung und beispielhafte Bewertung der Ergebnisse. Schritt für Schritt wird schließlich anhand zahlreicher Bilder dargelegt, wie ein mikrobieller Befall fachgerecht zu beseitigen ist; Maßnahmen zur Prävention beschränken sich auf einen relativ kurzen Abschnitt.

Fazit: Der breit gefächerten Zielgruppe entsprechend geht das Fachbuch teilweise stark ins (theoretische) Detail und ist an anderer Stelle eher anwenderorientiert. Die umfassenden Informationen richten sich an verschiedene Personenkreise und sind insofern sicher nur „häppchenweise“ hilfreich.

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