Schallabsorption durch Publikum
Schallabsorbierend wirkt vor allem die Kleidung (poröse Schallabsorber). Deren individuelle Unterschiede haben natürlich eine große Streubreite der Schallabsorption von Publikumsflächen zur Folge. Beispielsweise kann die äquivalente Schallabsorptionsfläche einer einzelnen stehenden Person in Abhängigkeit von der Kleidung bei 1000 Hz zwischen 0,4 m² (leichtes Sommerkleid) und 1,4 m² (Wintermantel) schwanken. Der Planung kann man im Allgemeinen nur Mittelwerte zugrunde legen.
Für die Berechnung der äquivalenten Schallabsorptionsfläche von Publikums- oder Gestühlflächen in Auditorien wird üblicherweise vom Schallabsorptionsgrad dieser Flächen ausgegangen. Um dabei zu berücksichtigen, dass an den Begrenzungen der bestuhlten Flächen von den Gängen her eine zusätzliche Schallbeugung (Kantenbeugung) in den Publikumsbereich hinein erfolgt, die eine Erhöhung der Schallabsorption bewirkt, ist bei der Berechnung überall dort, wo ein Gang an die Gestühlfläche angrenzt, die tatsächlich vom Publikum besetzte Fläche um einen Streifen von 0,5 m Breite zu vergrößern.
Für eine Abschätzung der durch Personen verursachten Schallabsorption kann man auch von einer frequenzabhängigen äquivalenten Schallabsorptionsfläche je Person ausgehen. Neben der bereits erwähnten Abhängigkeit der Absorptionseigenschaften von der Kleidung, für die man einen Mittelwert annehmen muss, ist dabei die Besetzungsdichte von Einfluss. Einzeln im Raum befindliche Personen (Redner, Solisten) oder weit auseinandersitzende (Musiker) stellen eine größere äquivalente Schallabsorptionsfläche je Person dar als eng benachbart sitzende (Chor).
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