Schäden im Schwimmbadbau vermeiden

Als letztes Gewerk steht die Terminierung der Fliesenarbeiten häufig zwischen zwei Fronten, wenn einerseits die vorhergehenden Arbeiten nicht fristgerecht beendet wurden, andererseits bei einer Verschiebung des Eröffnungstermins Konventionalstrafen drohen. Dieser Zeitdruck steht dann beispielsweise im Gegensatz zu dem Anspruch, dass der Betonkörper mindestens drei Monate ausgehärtet sein muss. Die Aushärtung des Betonkörpers ist notwendig, damit der Schwindprozess des Betons weitestgehend abgeklungen ist. Nur dann treten keine großen Spannungen im Verlegemörtel auf, die bis zur Hohllagigkeit der Keramik und den damit verbundenen Schäden führen.

Schäden im Schwimmbadbau vermeiden
Schäden im Schwimmbadbau vermeiden
Ausbildung eines Beckenkopfes mit abgedeckter Rinne mit Rinnenschale und Flüsterablauf (System Finnland II)

Außerdem müssen die Abdichtungsmaßnahmen normgerecht ausgeführt werden, da Mängel an diesem Gewerk zu hohen Schäden führen können. Hier lauern weitere Gefahrenpunkte, da Durchdringungen des Betonbaukörpers für Scheinwerfer, Einströmdüsen oder Abläufe einer besonderen Abdichtung bedürfen. Besondere Vorsicht ist auch geboten bei Flanschen aus PE, weil dieses Material zu späteren Beckenundichtigkeiten führen kann.

Moderne Becken werden mit hochliegendem Wasserspiegel ausgeführt, wodurch der Wasserspiegel auf einer Höhe mit der Keramik des Beckenumgangs liegt. Damit das Wasser (nach dem Prinzip kommunizierender Röhren) nicht unter dem Beckenkopf hindurch den Keramikbelag unterwandert, muss am Beckenkopf eine kapillarbrechende Verfüllung eingebracht werden. Wird dies vergessen, treten Ausblühungen am Beckenumgang oder Wasserverlust in den Untergrund auf.

Für die schadensfreie Ausführung ist ebenfalls entscheidend, dass für die verwendete Kombination von Abdichtung und Kleber ein bauaufsichtliches Prüfzeugnis vorliegt, das der Bauregelliste A Teil 2 Nr. 1.10 entspricht. Darüber hinaus müssen Fliesenkleber und Fugenmörtel gegen das Beckenwasser und die Chemikalien, die zur Wasseraufbereitung verwendet werden, beständig sein. Eine Nachfrage bei den Anwendungstechniker der Kleberhersteller gibt hier Sicherheit.

Von ganz wesentlicher Bedeutung für dauerhafte Schadensfreiheit ist, dass im Dauernass- und Unterwasserbereich die Keramik nahezu hohlraumfrei verlegt wird. Mosaik darf deshalb für diesen Einsatzbereich nur vorderseitig verklebt werden, weil sonst Hohllagen durch verminderte Kontaktflächen oder Verseifung des Klebers vorprogrammiert sind.

Last but not least kann eine ungenügende Aushärtungsdauer von Epoxidmaterial aufgrund des geschilderten Zeitdrucks zu weichen, leicht vergilbenden Fugen führen.

Fachwissen zum Thema

Die neuen Abdichtungsnormen gliedern sich nach Anwendungsbereichen

Die neuen Abdichtungsnormen gliedern sich nach Anwendungsbereichen

Untergründe

Abdichtungen

Fugen: Arten nach Rohstoffbasis

Fugen

Fugen: Arten nach Rohstoffbasis

Fliesen in Schwimmbädern müssen trittsicher sein, deshalb sorgt eine profilierte Oberfläche für die sichere Fußsohlenhaftung

Fliesen in Schwimmbädern müssen trittsicher sein, deshalb sorgt eine profilierte Oberfläche für die sichere Fußsohlenhaftung

Einsatzbereiche

Schwimmbäder

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Fliesen und Platten sponsored by: