Sanieren außerhalb der Normen

Sanieren außerhalb der Normen

Jürgen Gänßmantel, Frank Eßmann, Gerd Geburtig, Anatol Worch (Hrsg.)

Ausnahmezustand Sanierung?
Fraunhofer IRB Verlag, Stuttgart 2016
236 S., zahlr. Abb. und Tab., kartoniert

Preis: 45 EUR (58,50 EUR inkl. E-Book)

ISBN 978-3-8167-9562-9

Das Bauen im Bestand ist enorm vielfältig – sowohl in Bezug auf die Entstehungszeit der Gebäude, die umgenutzt und saniert werden, als auch auf die Materialien, aus denen sie errichtet sind. Viele Normen und Richtlinien die sich auf den Wärme- und Feuchteschutz beziehen und z.B. der Vermeidung von Schimmelbildung dienen oder solche zum Brandschutz, lassen sich jedoch nicht oder nur eingeschränkt auf Bestandsbauten anwenden. Angesichts der Bandbreite historischer Konstruktionen einschließlich solcher aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erscheinen stereotype Lösungen generell schwierig, wenn nicht unmöglich. Wie können Gebäude dennoch energetisch und brandschutztechnisch saniert werden, ohne Schaden zu nehmen, welche Untersuchungsmethoden und Verfahren gibt es, wenn Normen nicht anwendbar sind? Damit befassen sich dreizehn Autoren in elf Beiträgen im Fachbuch Sanieren außerhalb der Normen – Ausnahmezustand Sanierung?

Der Sonderband entstand anlässlich des 6. Sachverständigentags der WTA-Deutschland im November 2015, umfasst aber weit mehr Beiträge, als dort vorgetragen wurden. Er bietet eine interessante Mischung einzelner Praxisberichte, z.B. über die Sanierung eines Betonbaus von 1970, bei dem nach einem Umbau 2007 Schimmelbefall auftrat, oder über das Sommerhaus von Albert Einstein, einem Holzbau von 1929 sowie verschiedener Artikel zu einer spezifischen Problematik. Diese greifen wesentliche, immer wiederkehrende Themen auf: von Abdichtungen erdberührter Bauteile über die Qualitätsprüfung historischer Ziegel bis hin zum Mindestwärmeschutz bei Bauteilanschlüssen oder dem Schlagregenschutz. Ein Kapitel widmet sich ausführlich dem Lehmbau, beschreibt dessen Wiederverbreitung hierzulande und den Stand der Normung; abschließend behandelt Gerd Geburtig Aspekte des Brandschutzes bei historischen Mauerwerkskonstruktionen. Zusammenfassungen jeweils am Beginn eines Kapitels und ein Fazit am Schluss vermitteln einen guten Eindruck und Überblick zum Thema. Für Planer, die mit dem Bauen im Bestand befasst sind, sicherlich ein informatives und hilfreiches Buch.

Fachwissen zum Thema

Da auf den Gebäudesektor 40% des Gesamtenergiebedarfs in der EU entfallen, ist die Reduzierung des Energiebedarfs ein wichtiger Baustein in der Minderung des CO2-Ausstoßes (Abb.: Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Richard Meier, 2007).

Da auf den Gebäudesektor 40% des Gesamtenergiebedarfs in der EU entfallen, ist die Reduzierung des Energiebedarfs ein wichtiger Baustein in der Minderung des CO2-Ausstoßes (Abb.: Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Richard Meier, 2007).

Grundlagen

Bauphysikalische Nachweise und Normen

Schematischer Temperaturverlauf in unterschiedlichen Wandaufbauten; monolithische Wand links, Mitte von außen gedämmte Wand, rechts Wand mit Innendämmung

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Wärmeschutz

Dämmungsysteme und deren Wirkung

Bei der Planung des Wärme- und Feuchteschutzes sind auch die klimatischen Bedingungen zu berücksichtigen.

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Grundlagen

Einflüsse des Klimas auf die Bauphysik

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