Regionshaus Hannover

Enger finanzieller Rahmen - hohe energetische Anforderungen

Die Region Hannover hat im Stadtzentrum der Landeshauptstadt ein neues Verwaltungsgebäude für rund 300 Mitarbeiter errichtet, das im Rahmen des Forschungsprogramms „Energieoptimiertes Bauen – EnOB“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie begleitet und gefördert wurde. Dem Bau war ein enger finanzieller Rahmen gesetzt, gleichzeitig galten die hohen Anforderungen des Forschungsprogramms bezüglich der Energieeffizienz.

Regionshaus Hannover
Regionshaus Hannover

Der Neubau schließt an einen Altbau aus den 50er Jahren an, dessen Materialien und Farbgebung er aufnimmt. Er bildet einen sechsgeschossigen Winkel zur Hildesheimer Straße und an seiner kurzen Seite schiebt sich ein ebenerdiger Saal für die Regionalversammlung bis zur Straße. Dieser hebt sich auch durch seine grüne Kupferfassade von der klar gegliederten Bürofassade aus hellem Kalkstein ab. Über die vollständige Verglasung des großen Saales entsteht ein freier Durchblick bis in den Innenhof. Er bildet das so genannte „Fenster der Region“. In den Obergeschossen finden 191 Büros für jeweils zwei Mitarbeiter Platz, die sowohl die geforderte Energieeffizienz als auch einen hohen Komfort für die Nutzer gewährleisten.

Der Sonnen- und Blendschutz wurde im Fensterzwischenraum integriert und ist mit einer Tageslichtlenkung ausgestattet. Die Beleuchtung ist sowohl präsenz- als auch helligkeitsgesteuert und trägt zur Energieeinsparung bei. Die Räume werden mittels Heizkörper über Fernwärme beheizt, Lüftungsanlagen mit hocheffizienter Wärme- und Feuchterückgewinnung wurden nur für den Mehrzwecksaal und die Sanitärräume vorgesehen. Im Sommer können die Büros allerdings über eine Betonkernaktivierung, die an 12 Erdsonden von 70 m Tiefe angebunden sind gekühlt werden im Winter wird über die Sonden die Zuluft vorgewärmt. Eine Kältemaschine ist nur als Redundanz vorgesehen.

Wärmedämmung
Der Neubau weist ein sehr günstiges A/V-Verhältnis von 0,3 auf. Die Wärmedämmung der Außenwände ist als Mineralwollekerndämmung WLG 035 mit einer Stärke von 16 cm ausgeführt. Die äußere Fassadenbekleidung besteht für die Büroriegel aus portugiesischen Kalksteinplatten und Brüstungseinsätzen aus anthrazitfarbenem Granit. Der Saalkubus ist als Kontrast mit großformatigen vorpatinierten Kupferpaneelen verkleidet. Der Fensterflächenanteil des Gebäudes ist mit 30% moderat und reduziert damit sowohl die Wärmeverluste als auch die unerwünschten sommerlichen Wärmeeinträge. Die U-Werte der Fenster liegen bei 1,2 W/m²K. Das Gebäude weist eine sehr gute Luftdichtheit von n50=0,4 h-1 auf.

Das Gebäude wurde im Rahmen des Forschungsprojektes mit umfassender Messtechnik ausgestattet. Die Auswertung der ersten Messergebnisse hat einen Heizwärmebedarf von rund 35 kWh/m² ergeben. Der Primärenergiebedarf des Gebäudes liegt insgesamt bei rund 124 kWh/m². Hierbei stellten mit rund 30 kWh/m² die elektrischen Bürogeräte die größte Verbrauchergruppe. Bezogen auf die gesetzlichen Anforderungen gemäß EnEV 2007 unterschreitet das Regionshaus die Anforderungswerte um rund 50%.

Bautafel

Architekt: Bünemann + Collegen, Hannover
Baubeteiligte: Billfinger Berger, Hannover (Bauausführung, Generalunternehmer); Energydesign, Braunschweig (Beratung Energie ); S. Burmester + K. Sellmann Ingenieurgesellschaft, Garbsen (Statik, Bauphysik); Ringkamp, Hannover (Prüfstatik); Rockwool, Gladbeck (Dämmung)
Bauherr: Region Hannover
Fertigstellung: 2007
Standort: Hildesheimer Straße 20, Hannover
Bildnachweis: Fotodesign Andreas Braun , Hameln

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