Raum in der Pandemie

Gerüstkonstruktion Amphitheatre in Bogotá

Neue Räume lassen sich im Normalfall nicht von jetzt auf gleich erschaffen, planerische und bauliche Prozesse brauchen Zeit und ein entsprechendes Budget. Verändern sich die Umstände kurzfristig so radikal wie durch die Corona-Pandemie, sind jedoch schnelle Lösungen gefragt. Eine Möglichkeit, baulich darauf zu reagieren, sind Gerüstkonstruktionen mit ihren modularen Systemen, dem schnellen Auf- und Abbau und dem verhältnismäßig geringen finanziellen Aufwand.

Das Amphitheatre ist Teil der Plaza de Mercado La Concordia, einer als Platz gestalteten Dachterrasse einer kürzlich renovierten Markthalle im Osten der Stadt.
 Der Platz wird in die Vertikale erweitert und bietet dort zusätzlichen Raum – für Freibereiche der Gastronomie, Ausstellungen oder zum Entspannen mit Blick auf die Stadt.
Die Gerüstkonstruktion legt sich dabei U-förmig um einen Bereich, der als Veranstaltungsraum – etwa für Konzerte – genutzt werden kann.

Das Büro Colab-19 hat mit dem Amphitheatre im kolumbianischen Bogotá eine Gerüststruktur verwirklicht, die trotz der gebotenen Abstandsregeln etwas Normalität ermöglichen soll. Dass der Name des Büros an Covid-19 erinnert, ist kein Zufall: Die beiden Gründer haben mitten in der Pandemie auf digitalem Weg zusammengefunden und planen seither zusammen Projekte, ohne sich physisch jemals gesehen zu haben.

Das Amphitheatre ist Teil der Plaza de Mercado La Concordia, einer als Platz gestalteten Dachterrasse, die einer kürzlich renovierten Markthalle im Osten der Stadt zugeordnet ist. In der Halle finden sich neben Marktständen mit Früchten und Delikatessen auch zahlreiche Bars und kleine Restaurants, deren Freibereiche sich zum Teil auf den Platz erstrecken. Unter der Terrasse sind zudem Ausstellungsräume für Kunst untergebracht.

Mit dem Entwurf greift das Planungsteam die Funktion des Ortes als kulturellen und sozialen Treffpunkt auf. Der Platz wird in die Vertikale erweitert und bietet dort zusätzlichen Raum – für Freibereiche der Gastronomie, Ausstellungen oder zum Entspannen mit Blick auf die Stadt. Die Gerüstkonstruktion legt sich dabei U-förmig um einen Bereich, der als Veranstaltungsraum – etwa als Open-Air-Kino oder für Konzerte – genutzt werden kann. Dadurch entstehen galerieartige Ränge, die für eine weitere Entzerrung des Publikums sorgen können.

Bei der gewählten Gerüstart handelt es sich um ein Modulgerüst, bei dem die Plattformen im unteren Bereich versetzt zueinander angeordnet und durch Stufen miteinander verbunden sind. Für die räumliche Trennung sorgen Stoffbahnen aus Jute. Auf die oberste Ebene führt von der Dachterrasse aus eine Gerüsttreppe.

Entwurf: Colab-19, London / Bogotá; Ausführung u.a.: Taller Architects, Bogotá

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