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Quai Ouest in Paris

Elementfassade aus thermisch diagonal gebogenen Isolierverglasungen

Im sogenannten Mediendreieck zwischen den Großbauten der französischen Fernsehsender TF1 und Canal Plus im Pariser Vorort Boulonge-Billancourt befindet sich das Quai Ouest, ein 1993 errichtetes Bürogebäude, das 2017 eine grundlegende Umgestaltung erfuhr. Sie erfolgte nach Plänen von Brenac & Gonzalez, die den neungeschossigen Baukörper mit einer auffälligen Vorsatz-Elementfassade aus thermisch diagonal gebogenen Isolierglasscheiben ausstatteten. Zentrale Idee der Architekten war es, in den großflächig verglasten Flächen der nach Süden und Westen gerichteten Gebäudehülle den Himmel und die Umgebung spiegeln zu lassen.

Im Rahmen der Sanierung erhielt das 1993 errichtet Bürogebäude "Quai Quest" eine neue Fassade mit hinterlüfteten Vorsatz-Elementen

Bild: Stefan Tuchila, Paris für Saint-Gobain Glassolutions, Aachen

Die Vorsatzschale setzt sich aus thermisch diagonal gebogenem Verbundsicherheitsglas und eloxiertem Aluminiumkassetten zusammen

Bild: Stefan Tuchila, Paris für Saint-Gobain Glassolutions, Aachen

Die einzelnen Elemente der hinterlüfteten Vorsatzschale sind in einem alternierenden Raster zueinander angeordnet

Bild: Stefan Tuchila, Paris für Saint-Gobain Glassolutions, Aachen

Glas

In unmittelbarer Nähe zur Seine gelegen, weist das Gebäude eine Gesamtfläche von 16.500 Quadratmetern auf. Seiner 150 langen Fassade sind 188, rund 3,00 x 3,00 Meter große Fensterelemente mit Rahmen aus eloxiertem Aluminium vorgehängt. Ihre Besonderheit besteht in dem diagonalen Knick der Verglasungen, sodass sich jeweils zwei plane Dreiecke ergeben, die abwechselnd nach oben und nach unten gerichtet sind. Diese Dreidimensionalität und das alternierende Raster der Fenster von 4,05 Metern verleihen die Fassade ein lebendiges Erscheinungsbild.

Hinter den Vorsatzelementen sind feststehende Fenster mit beweglichen Sonnenschutzlamellen angeordnet. Die Lüftung der Büros erfolgt über vertikale Fensterflügel aus Aluminium. Flache Glasscheiben wurden lediglich vor den unteren beiden Ebenen angebracht, die unter anderem das großzügig gestaltete Foyer beherbergen.

Die thermisch gebogene Verglasung besteht aus Verbundsicherheitsglas (VSG) aus zwei jeweils 8 mm dicken Scheiben aus thermisch entspanntem Floatglas. Die jeweils äußere Scheibe ist mit einer Sonnenschutzbeschichtung ausgestattet. Herausfordernd gestaltete sich der Biegevorgang, da einerseits die Sonnenschutzbeschichtung im Bereich der lokalen aber dennoch starken Krümmung nicht beschädigt werden durfte und anderseits planebene Flächen für verzerrungsfreie Reflexionen gewünscht waren.

Bautafel

Architekt: Atelier d’Architecture Brenac & Gonzalez et Associés, Paris
Projektbeteiligte: Saint-Gobain Glassolutions, Objekt-Center Standort Döring Berlin (Glasverarbeitung Stadip Contour aus Planiclear mit Beschichtung Ipasol bright); Rinaldi Structural, Colmar (Ausführung Fassade)
Bauherr: Bouygues Batiment Ile de France, Saint Quentin en Yvelines, Frankreich
Standort: 40-42 Quai du Point du Jour, Boulogne Billancourt, Frankreich
Bildnachweis: Stefan Tuchila, Paris für Saint-Gobain Glassolutions