_Sonnenschutz

Schulbauten gleichen einander oftmals und bieten dabei nur wenig Identitätsstiftendes. Der Kurt-Masur-Schule in Leipzig allerdings verpassten JSWD Architekten einen Sonnenschutz, der zum prägenden Merkmal des sonst sehr schlichten Baus avancierte. Knallgelbe Sonnenmarkisen schmücken die Fenster des dreigeschossigen Vierflügelbaus. Die Wahl des augenfälligen Textils zeigt das gestalterische Potenzial von Sonnenschutz an der Fassade und erinnert an Bauten der 1970er-Jahre, als Gelb- und Orangetöne zu den bevorzugten Farben auch bei Außenmarkisen gehörten. Als Kontrast zum sachlich-hochwertigen Finish der Fassade funktioniert das Textil Soltis des Herstellers Warema auch heute.

Darüber hinaus sind die Markisen Teil des Energiekonzepts zum Erreichen des Passivhausstandards. Architekt Jürgen Steffens erklärt: „Der Sonnenschutz ist eine Komponente im Gesamtsystem. Hierzu gehören neben der Dämmung der Außenhülle unter anderem auch die Gebäudetechnik mit einer mechanischen Be- und Entlüftungsanlage und der massiv ausgebildete Anteil der Außenfassade. Alle Komponenten sind detailliert aufeinander abgestimmt und sichern jeweils mit ihren Eigenschaften das Erreichen des PHPP Standards.“

Die Farbwahl hingegen richtet sich weniger nach Passivhausstandards, sondern ist auf Kindeswohl abgestimmt. So gibt der Hersteller an, dass Minderjährige durch textile Lösungen in greller Farbe mehr angesprochen würden als durch nüchterne Raffstore mit Aluminiumlamellen. Gelb gilt aber auch in der Wissenschaft als aktivierend: Es soll Körper und Geist anregen und erzeugt zugleich eine angenehme Lichtatmosphäre im Innenraum, besonders dann, wenn es durch direktes Sonnenlicht hinterleuchtet wird. Der hier verwendete halbtransparente Stoff besteht aus reißfestem Polyester, ist schwer entflammbar und durch eine Oberflächenbehandlung aus Acryllack UV- und schmutzbeständig.

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