Panoramapool Hotel Hubertus in Olang

Baden mit Aussicht

Wer einmal zwischen Himmel und Erde im Wasser schwebend die grandiose Aussicht über das Südtiroler Pustertal und die Berglandschaft der Dolomiten genießen will, der muss sich ins Hotel Hubertus nahe der kleinen Gemeinde Olang begeben. Hier hat das Bozener Architekturbüro Noa* nicht nur das traditionsreiche Hotel großzügig um- und ausgebaut, sondern auch einen spektakulären Außenpool geplant, der in 12 Metern Höhe 17 Meter weit über den Gebäudekomplex hinausragt.

Zwischen Himmel und Erde im Wasser schwebend, können die Badenden die grandiose Aussicht genießen
Zu Füßen des Panoramapools erstreckt sich das Südtiroler Pustertal
Ein wenig Mut müssen die Badenden schon mitbringen

Das Hotel erhielt einen neuen Zimmertrakt mit 16 Suiten, eine neue Küche mit Restaurants und Stuben, einen Weinkeller sowie einen Fitness- und Ruheraum mit Panoramaterrassen; der Eingangsbereich wurde um eine neue Lobby und eine Rezeption ergänzt. Die Attraktion ist aber eindeutig das neue Schwimmbad. Es ist 5,00 Meter breit, 1,30 Meter tief und 25,00 Meter lang. Außen und innen ist es mit anthrazitfarbenen Steinplatten verkleidet, die sich mit ihrem rauen Erscheinungsbild gut in die Berglandschaft fügen; grob behauene Holzstämme übernehmen einen Teil des Lastabtrags. Für die Badenden zu einem einzigartigen Erlebnis machen es aber die Glaselemente im Boden und in der stirnseitigen Brüstung des Beckens.

Glas

Die besondere Anwendung erforderte eine durchdachte Konstruktion und ein spezielles Produktionsverfahren, das es ermöglichte, großflächige Glaselemente herzustellen, die den statisch sehr hohen Beanspruchungen durch den starken Wasserdruck dauerhaft und sicher standhalten können. Immerhin misst das Bodenglas 2.110 x 2.807 mm, die stirnseitige Überlaufwand ganze 5.120 x 1.370 mm. Beide bestehen aus vier jeweils 5 mm starken Einzelscheiben aus Einscheibensicherheitsglas (ESG-H), die zunächst einem Heißlagerungstest (Heat-Soak-Test) unterzogen und anschließend durch Laminieren miteinander verbunden wurden. Aufgrund der statischen Dauerlast durch die Wassersäule verwendete man thermisch vorgespanntes Glas, das zu Verbundsicherheitsglas weiterverarbeitet wurde.

Bautafel

Architekten: noa* - network of architecture, Bozen
Projektbeteiligte: iPM Engineering Ingenieure, Bruneck (Tragwerksplanung); Jud & Partner, Olang/Valdaora (HKLS-Planung); Saint-Gobain Glass, Aachen (Glaslieferant); Saint-Gobain Glassolutions und Eckelt Glas, Steyr (Glasbearbeitung bzw. -veredelung); Glas Müller Vetri, Bozen (Glaseinbau)
Fertigstellung: 2016
Standort: Furkelstraße, 5, 39030 Sorafurcia - Valdora Bozen, Italien
Bildnachweis: Alex Filz, Bozen für noa*

Fachwissen zum Thema

Bruchbild von Einscheiben-Sicherheitsglas (ESG)

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Funktionsgläser

Einscheibensicherheitsglas (ESG)

Oberflächenschäden (schematisch)

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Herstellung/​Eigenschaften

Festigkeit von Glas

Glastrichter im unterirdischen Besucherzentrum des Grazer Universalmuseums Joanneum (Architekten: eep, Graz mit Nieto Sobejano, Madrid)

Glastrichter im unterirdischen Besucherzentrum des Grazer Universalmuseums Joanneum (Architekten: eep, Graz mit Nieto Sobejano, Madrid)

Glas-Primärtragwerke

Statische Scheiben aus Glas

Blasenbildung / Delamtination in VSG

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Funktionsgläser

VSG – Dauerhaftigkeit der Verbundwirkung

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