Paniktürverschlüsse

Der mechanische Paniktürverschluss nach der Euro-Norm EN 1125 ist ein Mechanismus, der für Gebäude geeignet ist, in denen bei einer Gefahrensituation der Ausbruch einer Panik zumindest wahrscheinlich ist. Ziel ist die sichere Fluchtmöglichkeit mit minimaler Anstrengung und ohne vorherige Kenntnis des Fluchttürverschlusses. Auch bei gegebenem Druck auf die Tür (Vorlast) müssen Paniktürverschlüsse sicher entriegeln. Der Verschluss verriegelt die geschlossene Tür. Er besteht aus einem Sperrelement (auch mehreren Sperrelementen), welches in das Sperrgegenstück im umgebenden Türrahmen oder Fußboden eingreift.

Das Sperrelement wird über die Bewegung der horizontal auf der Innenseite der Tür angeordneten Betätigungsstange in Fluchtrichtung und/oder in einem Bogen nach unten freigegeben. Die Freigabefunktion muss an jeder Stelle der wirksamen Länge der Betätigungsstange gegeben sein. In der Norm werden zwei Typen von Paniktürverschlüssen unterschieden:

  • Typ A: Paniktürverschluss mit Griffstange
  • Typ B: Paniktürverschluss mit Druckstange
Die Griffstange ist die auslösende horizontale Betätigungsstange eines Paniktürverschlusses. Sie wird zwischen zwei Schwenkarmen bzw. drehbaren Halterungen befestigt und in Fluchtrichtung und/oder in einem nach unten gerichteten Bogen bewegt.

Die Druckstange ist die auslösende horizontale Betätigungsstange eines Paniktürverschlusses. Sie ist Teil eines Gestells bzw. Chassis oder einer anderen Montageeinheit und wird in Fluchtrichtung bewegt. Paniktürverschlüsse eignen sich auch für Notausgänge.

Der elektrisch gesteuerte Paniktürverschluss nach prEN 13633 (auch Paniktüranlage oder Paniktürsystem) ist für Bauten vorgesehen, in denen im Gefahrenfall mit der Entstehung einer Panik gerechnet werden muss. Er ermöglicht die elektrische Steuerung von Paniktüren über die elektrische Verriegelung, den Auslöser und die Steuereinheit. Es ist möglich, diese drei Elemente miteinander zu verbinden oder in verschiedenen Baugruppen zu vereinigen. Durch einen elektrisch gesteuerten Paniktürverschluss wird der Fluchttürverschluss intelligenter, indem eine oder mehrere der nachstehenden Funktionen hinzugefügt wird:
  • Zustandsanzeige (offen, geschlossen, verriegelt)
  • Videoüberwachung
  • Anschluss an eine Zutrittskontrollanlage
  • Zeitsteuerung (Verriegelung während der Nachtstunden)
  • Fernbedienung (Zentralverriegelung, Sprechanlage (Intercom)
Es wird ein höheres Maß an Einbruchsicherheit erreicht: Die Gefahrensicherheit wird nicht negativ beeinflusst:
  • Anschluss an Brandmeldeanlage möglich
  • Ruhestromprinzip (stromlos offen) die Türöffnung über Panikstange jederzeit möglich.

Bildnachweis: GU, Ditzingen

Fachwissen zum Thema

Der Einsatz von Notausgangs- und Panikverschlüssen ist noch nicht einheitlich geregelt.

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Notausgang/​Rettungsweg

Einsatz von Notausgangs- und Panikverschlüssen

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