Origami-Jalousie mit Photovoltaikanlage

Effiziente Energiegewinnung durch Mehrfachreflexion

Ein flacher Lichteinfall kann bei Photovoltaikanlagen zu großen Reflexionsverlusten führen. Bis zu zwei Drittel des Sonnenlichts bleiben laut dem australischen Designer Ben Berwick so ungenutzt. Die Origami-Jalousie mit Photovoltaik (PV)-Folien, die er für Fenster entworfen hat, fängt mit ihren komplex gefalteten Behängen die Sonnenstrahlen ein und reflektiert sie mehrmals zwischen den Flächen der Anlage, bevor sie in den Innenraum gelangen. Das erhöht nicht nur die Energieausbeute, sondern ermöglicht auch eine Lenkung und Dosierung des Tageslichts bis in die Tiefe des Raumes.

Solgami heißt die faltbare Wabenstruktur, die an Origami-Faltkunst erinnert und sich wie ein Akkordeon öffnen und schließen lässt.
Zwischen den Flächen der Photovoltaik-Jalousie wird das Sonnenlicht mehrfach reflektiert, bevor es in den Innenraum gelangt.
Die Intensität des Lichteinfalls soll wie bei einer herkömmlichen Jalousie einstellbar sein.

Die etwa zehn Zentimeter tiefe Jalousie Solgami besteht aus Kammern, deren Geometrie aus flach druckbaren Elementen gefaltet wird. Zu einem System zusammengesetzt behalten die Kammern ihre Faltbarkeit, sodass sie wie ein Akkordeon ausgebreitet oder flach zusammengestaucht werden können. In stark vereinfachter Form erinnert die Jalousie an Wabenplissees. Dabei wird Solgami jedoch nicht nach oben geöffnet, sondern seitlich, wie ein Vorhang

Bestimmte Flächen des komplexen Faltwerks aus recyceltem Polymer-Substrat sind mit reflektierender Tinte, andere mit weißen PV-Folien beschichtet. Je nachdem, in welchem Winkel das Sonnenlicht auf die Origamikammern trifft, wird es verschiedenartig in den Raum reflektiert. Dabei gilt stets: Je häufiger das Sonnenlicht reflektiert wird, desto mehr Energie wird gewonnen. Dafür dringt weniger Licht in den Innenraum. Die Winkelstellung der Kammern kann modifiziert werden, wie bei den Lamellen einer herkömmlichen Jalousie. Benutzer können also Lichtintensität und Stromerzeugung durch die Bedienung beeinflussen.

Konzipiert ist die Studie für den Einsatz in urbanen Regionen, wo der Platz für PV-Anlagen auf dem Dach knapp bemessen ist. Gewonnener Strom soll direkt im eigenen Haushalt nutzbar sein oder an das Stromnetz abgegeben werden können.

Design: Prevalent, Potts Point

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