Neubau der TU-Fakultät Informatik in Dresden

Sonderlichtkonzept und dezentrale Automation mit LON

Der viergeschossige Neubau der Fakultät Informatik der Technischen Universität Dresden beherbergt mit einer Hauptnutzfläche von 8.600 m² ein Rechenzentrum, die Institute für Theoretische und Technische Informatik, Software- und Multimediatechnik, Systemarchitektur und Künstliche Intelligenz sowie das Institut für Bio- und angewandte Informatik.

Ansicht des Neubaus auf dem Campus
Biomorphe Skulpturen im Innenhof
Blick in den Innenhof

Durch die mäanderförmige Gebäudestruktur entsteht ein Wechselspiel der Freiflächen und Innenhöfe. So bietet das Gebäude Innenräume unterschiedlicher Qualität, wie z.B. ein gebäudehohes Foyer, der Innenhof über dem Rechenzentrum, dessen künstliche Dachlandschaft als fünfte Fassade ausgebildet wurde, sowie ein terrassierter, südseitiger Pausengarten mit einer Wasserfläche, Sitzstufen und verschiedenen Pflanzungen.

Elektro/Gebäudetechnik
Über 900 Leuchten erhellen das Gebäudeinnere. Die Schaltung der Leuchten ist sowohl manuell als auch bereichs- und abschnittsweise über die zentrale Leittechnik möglich. Das Sonderlichtkonzept in der Eingangshalle ist geprägt durch eine Lichtwand mit Streckmetall sowie Lichtglaswände.

Die multimediale Ausstattung des Gebäudes erstreckt sich von LCD-Infopaneels im Foyer bis zur komplexen Doppelprojektionsanlagen in Hörsaal und Seminarräumen. Die eingesetzten Steuerungen erlauben einen zentralen Zugriff auf alle wesentlichen Raumfunktionen und ermöglichen die Zusammenschaltung von Räumen sowie den Einsatz von Konferenzsystemen.

Die gebäudetechnischen Anlagen werden durch ein gewerkeübergreifendes Gebäudemanagementsystem mit Fernüberwachung betrieben. Dies erfordert eine dezentrale Automation, die die Klimatisierung und Lüftung der Räume regelt und darüber hinaus Brandschutzklappen steuert sowie Daten der Elektroenergieversorgung (Trafostationen) aufnimmt.

Wesentliche Voraussetzung für den schnellen Zugriff auf die automatisierten Bereiche ist das LON-Netzwerk als integraler Bestandteil der Gebäudeautomation sowie die durchgängige Nutzung eines einheitlichen Softwarekonzepts.

Das Gebäude wird mit Fernwärme beheizt und auch gekühlt. Mit einer Fernwärmeanschlussleistung von 553 kW wird die Heizungsanlage, die Zulufterwärmung in belüfteten Bereichen und Kälteversorgung mittels Absorptionskältemaschine betrieben. Ergänzend werden zur Kühlung in Spitzenlastzeiten Kompressionskältemaschinen sowie, vor allem in der Übergangszeit, ein Flächenkollektor im Erdbereich genutzt. Die für den Gebäudebetrieb erforderliche Temperatur wird im Sommerfall durch ein System aus Bauteil- und Luftkühlung gewährleistet.

Bautafel

Architekten: ARGE Informatik; Architektengemeinschaft Zimmermann + Code Unique Architekten, Dresden
Projektbeteiligte: Sysmik, Dresden (LON-Systemintegration); Caverion (Früher: M+W Zander), Dresden (Gebäudeautomation); Siemens, Niederlassung Dresden (bestehende Gebäudeleittechnik); Fuhrmann Visuelle Leitsysteme, Lichtenfels (Leitsystem)
Bauherr: Freistaat Sachsen, Dresden
Fertigstellung: Juni 2006
Standort: Nöthnitzer Straße 46, 01187 Dresden
Bildnachweis: Technische Universität Dresden

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