Nachträglicher Rauchschutz für einen Wolkenkratzer
Nachrüstung von 845 Feuerabschlüssen im Frankfurter Trianon
Anfang der 1990er Jahre wurde das sogenannte Trianon im Westend von Frankfurt am Main errichtet. Der Wolkenkratzer mit 47 Geschossen hat eine Höhe von 186 Metern und gehört damit zu den höchsten Gebäuden Deutschlands. Viele Menschen arbeiten in dem überwiegend von einer Bank genutzten Bürohaus – dem Brandschutz kommt also eine wichtige Bedeutung zu. Im Zuge einer umfassenden Instandsetzung des Gebäudes, einschließlich einer brandschutztechnischen Sanierung, sollte auch der Rauchschutz den aktuellen Anforderungen angepasst werden.
Wenn sich Rauchgase im Brandfall ungehindert ausbreiten, kann ein Gebäude innerhalb von Minuten verrauchen. Die schädlichen Gase sind nicht nur lebensbedrohlich für Personen, die sie einatmen – sie behindern auch die Sicht der Rettungskräfte. Die Ausbreitung von Brandgasen zu verhindern gilt daher als wesentlicher Sicherheitsfaktor im baulichen Brandschutz. Laut Musterbauordnung müssen Räume, die zwischen einem Treppenraum und dem Ausgang ins Freie liegen, durch Rauchschutztüren gesichert sein. Auch die Übergänge von Treppenhäusern zu Fluren müssen über solche Türen verfügen und in mehrere Rauchabschnitte unterteilt werden. Es gibt diesbezüglich weitere Vorgaben, z.B. bei Öffnungen von Treppenhäusern zu Kellergeschossen, Lager- oder Dachräumen. Im Frankfurter Trianon waren die seit über 20 Jahren bestehenden Brandschutztüren und sonstigen Feuerschutzabschlüsse in einwandfreiem Zustand, entsprachen jedoch nicht geltenden Bestimmungen hinsichtlich des Rauchschutzes. Ein Austausch der Türen und Klappen wäre teuer und aufwendig gewesen – die Sanierungsarbeiten sollten nach Möglichkeit bei laufendem Betrieb vorgenommen werden.
Daher erfolgte die nachträgliche Anpassung der Brandschutztüren
und -klappen relativ geräusch- und staubarm mit einem nachrüstbaren
Rauchschutz von System Schröders. Dafür kommen
unterschiedliche patentierte Leisten und Profile zum Einsatz, z.B.
absenkbare Bodenab- oder umlaufende Rauchschutzdichtungen die auf
die Türen montiert wurden. Insgesamt konnten so 845 bestehende
Feuerschutzabschlüsse nachgerüstet werden, zunächst die
Brandschutzklappen der Versorgungsschächte und anschließend die
Brandschutztüren.
Die Funktionsfähigkeit des Systems wurde entsprechend DIN
18095-1 Türen; Rauchschutztüren durch das Materialprüfungsamt
NRW getestet. Die Türen und Klappen schließen im Brandfall
selbsttätig und behindern den Durchtritt von Rauch mit Temperaturen
von bis zu 200°C.
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