Modulierte Oberflächen

Modulierte Oberflächen

Ben Pell

Ornament und Technologie in der Gegenwartsarchitektur
Birkhäuser Verlag, Basel 2010
200 Seiten, 250 Abbildungen, gebunden, 27 x 25 cm

Preis: 79,95 EUR

ISBN 978-3-0346-0220-4

Ornamente sind heute nicht mehr das Gegenteil der konstruktiven Geometrie eines Bauwerks, sondern werden nach der gleichen Logik und mit denselben Werkzeugen entworfen und produziert. Damit eröffnet sich eine Fülle von neuen Interaktionsmöglichkeiten zwischen Funktion und Dekor, Bau und Oberfläche, Tragwerk und Hülle.

In seinem Buch über Modulierte Oberflächen stellt der amerikanische Architekt und Kritiker Ben Pell eine Auswahl experimenteller Fassaden von bekannten und weniger bekannten Architekten vor. Natürlich sind Herzog und de Meuron vertreten, ebenso wie Wiels Arets und Klein Dytham; viele Arbeiten stammen aus Japan. Die Gliederung des Buches ist systematisch nach dem Prinzip der Fertigung in fünf Gruppen und anhand von insgesamt 40 internationalen Beispielen aufgeteilt. Erfahrungsberichte der Architekten Sam Jacob von Fashion Architecture Taste, Andreas Hild von Hild und K Architekten sowie Alejandro Zaera-Polo von Foreign Office Architects ergänzen die Ausführungen des Autors Pell.

Fertigung in fünf Gruppen:

  • Aufbringen
    Am Online-Trainingscenter der Victoria University in Australien von Lyons Architects wurden auffaltbare und bedruckte Faserzementpaneele als Fassadenelemente gewählt, sie regulieren je nach Schichtung den Tageslichteinfall. Die Fassade der Universitätsbibliothek Utrecht von Wiels Arets Architects ist mit einer Kombination aus Beton- und bedruckten Glaspaneelen ausgestattet worden.

  • Perforieren/Schneiden
    Das Sfera Building in Kyoto von Claesson Koivisto Rune ist mit CNC-gefrästen und perforierten Titan-Paneelen verkleidet, die blattförmige Schattenmuster im Gebäudeinneren erzeugen. Die Außenhaut der Hairywood genannten Installation in London von 6a Architects besteht aus gelaserten Sperrholzplatten, die in ihren geschwungenen Konturen an Rapunzels Haarpracht erinnern.

  • Schichten
    Das äußere Erscheinungsbild der Louis Vuitton Hilton Plaza in Osaka von Office of Kumiko Inui wird von einem Gitternetz aus Edelstahl, eine mit Rautenmuster bedruckte Folie sowie ein hochglanzpoliertes Stahlgitter gestaltet.

  • Formen/Giessen
    Graffiti-ähnliche Sandguss-Gitter umhüllen das 40 Bond Street genannte Wohngebäude in New York von Herzog und de Meuron.

  • Stapeln/Kacheln
    Eine Haut aus Bambus-Faltläden überzieht die gesamte Kubatur des Wohngebäudes Carabanchel in Madrid von Foreign Office Architects. 20.000 jeweils horizontal verdreht ausgerichtete Backsteine vor einer inneren Haut aus Polykarbonat bilden die Hülle des Weingutes Gantenbein in der Schweiz von Gramazio und Kohler in Zusammenarbeit mit Bearth und Deplazes.

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