Modell-Projekt Stieglgründe in Salzburg

Solarsystem und Pelletsheizung

Mit den Stieglgründen hat die Stadt Salzburg ein Modell-Projekt mit 128 Wohneinheiten initiiert, das neue Maßstäbe in innovativer Wohnbebauung in Europa setzt. Bereits im Wettbewerbsentwurf wurde von den Architekten die Konzeption einer Bebauung mit günstigsten Energieverbrauchswerten entwickelt. Die kompakte Bauform, gutes Verhältnis von Außenoberfläche zu beheiztem Volumen, bietet die Basis für die effiziente Anwendung innovativer und ökologischer Gebäudetechnik.

Das Wohnprojekt der Stieglgründe ist der zweite Modellwohnbau des Landes Salzburg
Maisonettewohnungen im 4.OG mit großzügigen Terrassen
Die "Energiezentrale - der 40.000-Liter-Pufferspeicher - während der Bauzeit

Bei der Gestaltung der Wohnungsgrundrisse wurden die räumlichen Anforderungen zum Einbau einer Komfortlüftung, die von Anfang an geplant war, berücksichtigt und eine zentrale Solaranlage integriert.

Ebenfalls zum Konzept gehört ein "Pavillon" auf dem Gelände, der als Treffpunkt für alle Bewohner fungiert. Im EG ist ein Gemeinschaftsraum mit kleiner Küche, z.B. für Versammlungen, Feste, Kindergruppen,... und zwei Internetterminals zur freien Benutzung. Im Keller sind drei Räume für Vereine innerhalb der Siedlung reserviert, so kann z.B. der Kleingartenverein einen Aufbewahrungsraum für seine Gartengeräte nutzen.

Bei diesem Wohnprojekt wurde besonderer Wert auf die Materialien und Verarbeitung gelegt: So kommen Sicherheitsglas für die Balkone, Holz-Alu-Fenster und Schiebeläden aus gekochtem Holz zum Einsatz. Die damit verbundenen etwas höheren Baukosten wurden mit einer wesentlich einfacheren Instandhaltung und geringerer Wartung gerechtfertigt.

Heizung/Energiekonzept
Das von der EU geförderte Projekt ist mit einem Solarsystem ausgestattet, das als Basis zur Warmwasser- und Wärmeerzeugung dient. 378 m² Kollektorfläche speichern die Wärme im zentralen Pufferspeicher. Die Restwärme wird durch eine Pelletsheizung erzeugt. Die Energie für Warmwasser und Heizung wird in nur einer Leitung zu den Wohnungen geführt und erst in den einzelnen Wohnungen das Warmwasser mittels Wärmetauscher erzeugt. Das ergibt nur minimale Betriebsverluste und Legionellen-Probleme werden verhindert.

Die Heizung ist in allen Wohnungen als Komfort-Fußbodenheizung ausgelegt, im Bad gibt es einen Heizkörper. Die Wärmeerzeugung erfolgt durch zwei Pelletskessel (2 x 150 kW) und zur Spitzenlastabdeckung mit einem Gasbrennwertgerät (100 kW). Die Pellets werden in einem 184 m³ großen Raum gelagert. Bei einem Brennstoffbedarf von jährlich 173 m³, muss der Tank nur einmal im Jahr gefüllt werden.
Die geforderte Heizlast von 350 KWh/m²/Jahr wird um gut 50 KWh/m²/Jahr unterschritten. Als Modellwohnbau wurden einzelne Wohnungen mit automatischen Messsystemen ausgestattet, die das Bewohnerverhalten hinsichtlich seiner Auswirkungen auf den Energieverbrauch evaluieren.

Durch den Einbau einer Notstromanlage für die Heizungssteuerung konnte auf Notkamine, die in hochgedämmten Häusern Kaltluftröhren darstellen, verzichtet werden. Die „Energiezentrale“– der 40.000-Liter Pufferspeicher – ist in seiner Dimension im Außenraum erlebbar und zeigt sich inzwischen als ein mit Kletterpflanzen beranktes Schauobjekt.

Ausführliche Informationen zum Projekt finden Sie auf der nachfolgend genannten Webseite des SIR Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen. Kostenlose Exkursionen können unter der Email-Adresse inge.strassl@salzburg.gv.at angefragt werden.

Bautafel

Architekten: archsolar Werner Oberholzer und Wolfgang Schwarzenbacher, Salzburg
Projektbeteiligte: Heiling Ingenieurbüro für Gebäudetechnik, Salzburg (Haustechnik); Fahrner, Zell am See (Installationen)
Bauherr: Salzburg Wohnbau, Salzburg
Fertigstellung: 2004
Standort: Stadt Salzburg
Bildnachweis: SIR Salzburger Institut für Raumordnung & Wohnen

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