Maredo Flagshipstore in Berlin

Fliesen mit Mustern traditioneller Ponchos

Rinderherden und ihre Hirten gehören zu Südamerika wie die endlose Weite der Pampa. Was also liegt näher, als sich bei dem Entwurf für das Corporate Design einer Steakhauskette daran zu orientieren? Genau dies tat die Ippolito Fleitz Group aus Stuttgart. Für den Restaurantbetreiber Maredo entwickelte sie ein Gestaltungkonzept, das auf den geometrischen Webmustern der traditionellen Ponchos der Gauchos basiert. Erstmalig umgesetzt wurde es im Flagshipstore am Berliner Gendarmenmarkt.

Dunkle Töne mit hellen Akzenten und rustikale, natürliche Materialien wie Keramik, Holz und Leder dominieren das Raumprogramm
Direkt am Eingang befindet sich der Grill, dessen messingverkleidete Abzugshaube markant ins Auge fällt
Im hinteren Teil des Restaurant wird das Thema Feuer durch einen langen, offenen Kamin in Szene gesetzt

Für die Neugestaltung wurde das Bestandsrestaurant im Quartier 205 um die Räumlichkeiten einer angrenzenden, ehemaligen Postfiliale erweitert, so dass dem Steakhaus nun eine Fläche von 580 Quadratmeter zur Verfügung steht. Die Besucher betreten es von der Charlottenstraße im Osten, wo sich in unmittelbarer Nähe des Eingangs der Grill befindet. Mit seinem offenen Feuer ist er der Blickfang des Restaurants, was durch die messingverkleidete Abzugshaube und den unterleuchteten Tresen noch hervorgehoben wird. Ein zweites Feuer erwartet die Gäste im hinteren Teil des Lokals. Hier brennt es in einem langen, offenen Kamin mit wuchtigem Rauchabzug, der mit schwarz gebeizten Holzlatten verschalt ist.

Dunkle Töne mit hellen Akzenten und rustikale, natürliche Materialien wie Keramik, Holz und Leder bestimmen den Raumeindruck. Den Boden bedecken verschiedenartig gemusterte Fliesen, die den großen Gastraum zonieren und die durch einen dunkelgrauen, polierten Dünnschichtspachtel ergänzt wurden. Den oberen Raumabschluss dominiert eine tiefe, kassettenartige Holzdecke. Sie verdeckt die dahinter angebrachten dunklen Akustikplatten und nimmt mit ihrer Rautenform das Ornament des Bodens auf. Straff dazwischen gespannte Seile und Baumstämme dienen als Raumtrenner und partieller Sichtschutz. Großformatige Fotografien der südamerikanischen Pampa, den Hirten und Rindern sowie Leuchten in abstrahierter Sombreroform und die an Viehtränken erinnernden Waschtische aus roh verzinktem Stahl in den Sanitärräumen ergänzen das Gestaltungskonzept bis ins Detail. Die Möblierung im Restaurant besteht aus dunklen Stühlen und massiven Holztischen. Dazu kommt eine scheinbar schwebende lange Tafel aus weißem Marmor, die bis zu zwölf Personen Platz bietet.

Fliesen

Die Keramik ist eines der wichtigsten Gestaltungselemente des neuen Corporate Design. Einen Großteil des Bodens bedecken matt glasierte, schwarz-weiße Feinsteinzeugfliesen im Format 20 x 20 cm. Jeweils im Viererverbund ergeben sie das für die Ponchos der Gauchos typische grafische Muster, das aufgrund sehr präzisen Verlegung und den schmalen, dunklen Fugen ausdrucksvoll zur Geltung kommt. Entworfen wurde es von den Planern, hergestellt wurden die Fliesen als Sonderanfertigung.

Für Teilbereiche, beispielsweise unterhalb des Marmortischs, entschieden sich die Planer für dielenförmige Fliesen in Ebenholzoptik mit Abmessungen von 20 x 120 cm. Da ihre kurze Seite der Kantenlänge der quadratischen Fliesen entspricht, bleibt das Fugenbild in Längsrichtung erhalten. Die Tresenfront des Grills ist ebenfalls mit länglich rechteckigen Fliesen bekleidet. Hier allerdings wurden sie im Chevronmuster verlegt, sind hellgrau und besitzen eine matte, leicht unebene Oberfläche, die durch die Beleuchtung markant hervortritt. Jedes Teilstück wurde per Wasserstrahl aus großformatigen Platten herausgeschnitten, da die gewünschten Abmessungen nicht verfügbar waren.

In den Sanitärräumen korrespondiert die rohe Anmutung der Waschtische mit der dort eingesetzten schlichten, weißen Fliesen unterschiedlichen Formats auf Boden und Wänden.

Bautafel

Architekten: Ippolito Fleitz Group, Stuttgart
Projektbeteiligte: Villeroy & Boch, Mettlach (Fliesen Sonderanfertigung), Casa dolce Casa, Fiorano Modenese (Fliesen in Holzoptik), Laminam, Fiorano Modenese (Stabfliesen), Pandomo, Witten (Dünnschichtspachtel); Lichtwerke, Köln (Lichtplanung)
Bauherr: Maredo Restaurants Holding, Düsseldorf
Fertigstellung: 2016
Standort:
Quartier 205, Friedrichstraße 68, 10117 Berlin

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