Loki Schmidt Haus in Hamburg

Solitär mit Fliesenfassade und Treppenskulptur

Der Botanische Garten in Hamburg Klein-Flottbeck wurde um ein Museum erweitert, das die Botanische Sammlung aufnimmt und zusätzlich Platz für Wechselausstellungen und Beratung bietet. Der Neubau befindet sich südöstlich des Botanischen Instituts, in der Verlängerung der Gewächshäuser. Namenspatin des neuen Museums ist Hannelore (Loki) Schmidt, die Gattin des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt und Ehrenprofessorin der Universität Hamburg.

Lichtbrechung in den gerundeten Oberflächen der Fliesen
Fensterschlitze lenken im Treppenhaus die Blicke in den Garten

Nach den Plänen von Bernhard Winking Architekten ist ein Kubus mit rund 460 m² entstanden. Das Gebäude wirkt sehr geschlossen, lediglich der Eingangsbereich im Erdgeschoss sowie das zweite Obergeschoss sind großzügig über Eck verglast und geben dadurch dem Kubus eine architektonische Strukturierung. Sparsam und gezielt eingesetzte Fensterschlitze als Belichtung für die Treppenräume an den Gebäudeecken erlauben Blicke in den Garten.

Der würfelförmige dreigeschossige Solitär ist bereits von Weitem zusehen und soll als Besucher-Anziehungspunkt dienen. Momentan besuchen rund 300.000 Menschen jährlich den Botanischen Garten.

Fliesen und Platten
Die Wirkung des Gebäudes als Solitär wird durch die Fassadengestaltung gesteigert. Kobaltblaue hochglänzende Keramikfliesen, die – laut Architekt – Assoziationen an den Blauen Planeten Erde nahe legen sollen, inszenieren das Museum wie ein kostbares Juwel inmitten der Gartenanlage.

Der Effekt der 97 x 97 mm großen quadratischen Keramikfliesen wird durch ihre gewölbte Oberfläche, die das Sonnenlicht vielfältig reflektiert, noch gesteigert. Die Gebäudeecken, Leibungen und Stürze wurden als L-förmige Sonderfliesen vom Hersteller gebrannt. Die so genannten Kombinationsfassaden bestehen aus Stahlbetonaußenwänden mit einem außen liegenden Wärmedämmverbundsystem, welches wiederum als Klebefläche für die Fliesen dient.

Bautafel

Architekten: Bernhard Winking Architekten unter Mitarbeit von Frank Weitendorf und Sabine Stiboy, Hamburg
Projektbeteiligte: Georg Vennemann, Architekten, Hamburg (Bauleitung); Alsecco, Wildeck (Fassadensystem); Rolith Bau mit KIJA-Bau, Rostock (Fassadenausführung)
Bauherr: Freie und Hansestadt Hamburg
Fertigstellung: 2006
Standort: Ohnhorststraße 18, 22609 Hamburg
Bildnachweis: Tobias Wille, Berlin

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Freizeitzentrum in Viana do Castelo von Fernando Tavora

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Einsatzbereiche

Außenwandbekleidungen

Fassadenverkleidung mit keramischen Fassadenplatten von Agrob Buchtal: Das Kerajoin-WDVS-System des Herstellers besteht aus dem keramischen Belag (1), dem Verbundmörtel mit Armierungsgewebe (2), der Dämmstoffplatte (3), der Verdübelung (4) und der Grundmauer (5).

Fassadenverkleidung mit keramischen Fassadenplatten von Agrob Buchtal: Das Kerajoin-WDVS-System des Herstellers besteht aus dem keramischen Belag (1), dem Verbundmörtel mit Armierungsgewebe (2), der Dämmstoffplatte (3), der Verdübelung (4) und der Grundmauer (5).

Fassaden

WDVS: Verlegung keramischer Bekleidung

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