Licht und Beleuchtung

Licht und Beleuchtung

Philippe P. Ulmann

Handbuch und Planungshilfe
Dom Publishers, Berlin 2016
408 Seiten mit über 950 Abbildungen; Format 225 × 280 mm, Hardcover mit lichtspeicherndem Lack

Preis: 88,- EUR

ISBN 978-3-86922-350-6

Welche Blickbeziehungen gibt es, welche Idee soll vermittelt, welche Elemente sollen wo und wie beleuchtet werden? Am Beispiel der Coronado Bridge in San Diego veranschaulicht das Fachbuch Licht und Beleuchtung – Handbuch und Planungshilfe von Philippe P. Ulmann zentrale Fragen der Lichtplanung und die immense Bedeutung des Lichtes für die Wahrnehmung von Bauwerken. Zu diesem Themenfeld bietet es umfassende Informationen, die zumeist übersichtlich und gut verständlich mit ansprechenden Bildern aufbereitet sind.

Kurz und knapp befasst sich das erste Kapitel mit der historischen Entwicklung der elektrischen Beleuchtung, deren Einführung auf das Jahr 1849 datiert wird, als in London das Ballett „Electra“ unter Einsatz von Kohlebogenlampen uraufgeführt wurde. Etwa seit 1990 wurden erste Projekte mit Leuchtdioden (LEDs) gestaltet, deren Entwicklung bis heute nicht abgeschlossen ist. Als Meilensteine in der Lichtplanung von Gebäuden werden das Johnson Wax Building (1936-39, Architekt Frank Lloyd Wright) sowie das Seagram Building (1954-58, Architekt Ludwig Mies van der Rohe) genannt. Verantwortlich für die Beleuchtungsgestaltung des Letzteren war Richard Kelly (1919-1977), einer der ersten Lichtdesigner in den USA, der bereits zwischen Tag- und Nachtbeleuchtung differenzierte.

In den nächsten Kapiteln werden Farbwirkung und Licht dargestellt, wichtige technische Begriffe – darunter auch Systeme der Hausleittechnik – erläutert. Tabellen zeigen verschiedene Leuchtmittel, deren Eigenschaften und praktischen Anwendungsmöglichkeiten im Vergleich. Besonders ausführlich sind die Vorteile von LEDs dargestellt, die sich zunehmend zum Standard entwickeln. Durch die Verknüpfung von Elektronik und Lichttechnik, gesteuert durch die Hausleittechnik, ergebe sich ein enormes Energieeinsparpotenzial. Ein kurzer Beitrag befasst sich mit OLEDs (Organic Light Emitting Diode) als künftigem Leuchtmittel. Mit dem Basiswissen über Leuchten – vom IP-Schutz über bestimmte Prüfzeichen hin zu diversen standardisierten Formen im Innen- und Außenraum wie Bodeneinbauleuchten oder Deckenaufbauleuchten – schließt das dritte Kapitel. Sehr gut dargestellt und schön bebildert ist das fünfte Kapitel: „Gestalten mit Licht und Beleuchtung“. Hier werden drei Grundfunktionen der Beleuchtung nach Richard Kelly erwähnt: das Licht zum Sehen (Ambient luminiscence), das Licht zum Hinsehen (Focal Glow) und das Licht zum Darstellen (Play of brilliants).

Unbedingt in die Planung miteinzubeziehen sind Blendung und Reflexion. Diese und weitere elementare Punkte sind in „Zwölf Grundsätzen zur Beleuchtung“ zusammengefasst. Es folgen Empfehlungen beispielsweise für Straßen und Plätze (nur nach unten strahlen! z.B. mit Natriumdampflampen oder LEDs), für Büros (niemals komplett beleuchten, immer anwesenheitsbezogen), für Schulen, Hotels, Schwimmhallen usw., konkrete Hinweise zur Beleuchtung bestimmter Gebäudeformen sowie Richtwerte für Beleuchtungsstärken. Das achte Kapitel stellt „Architektur im Licht“ vor – und zwar in Tag- und Nachtaufnahmen, von innen und außen. Die internationalen Projektbeispiele sind überwiegend sakrale und repräsentative Gebäude, darunter das Konzerthaus und Kongresszentrum Harpa in Reykjavik, die Reichstagskuppel in Berlin, aber auch viele Hochhäuser bzw. Wolkenkratzer als Wahrzeichen von London, Tokio, Sydney, Dubai oder Kuala Lumpur. (us)

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