Kulturzentrum Rozet in Arnheim

Sandfarbene Betonelemente mit Reliefs und Rosetten

Ein Grand Café, Buchladen und historisches Zentrum, eine Bibliothek, Tanz- und Musikschule sowie Künstlerateliers und Ausstellungsflächen sind nur einige der Nutzungen, die im Kulturzentrum Rozet im niederländischen Arnheim zusammenkommen. Das von den Architekten des Rotterdamer Büros Neutelings Riedijk Architects konzipierte Bauwerk gilt als das wichtigste kulturelle Zentrum der Stadt und erstreckt sich mit einer Fläche von etwa 12.000 m² über sechs Geschosse. Der Haupteingang befindet sich an der Ecke Bartokplein / Oeverstraat, wo er sich mit einer mehrgeschossigen, zurückgesetzten Glasfassade Passanten und Besuchern öffnet.

In der Fassaden bilden verglaste Flächen den Verlauf der Treppe im Innenraum ab
Die Betonelemente sind durch eingefräste Rilen, zurückgesetzte Flächen, Reliefs und Rosetten plastisch gestaltet
Der Haupteingang öffnet sich zur Ecke Bartokplein / Oeverstraat

Der im Grundriss keilförmige Neubau befindet sich an der zentralen Erschließungsachse zwischen dem Hauptbahnhof und dem Kerkplein (Kirchplatz), die in der Zukunft auch den Stadtteil Rijnboog anbinden soll. Die städtebauliche Erschließung setzt sich im Inneren des Kulturzentrums fort, wo sie als Abfolge von Treppen, Foyers, Ausstellungs- und Aufenthaltsflächen das Herz des Gebäudes bildet. Dieses ist von den angrenzenden Räumen, aber auch von der Straße aus sichtbar und zeigt dadurch eine starke Präsenz.

Innen und außen sind nicht nur durch Sichtbeziehungen, sondern auch durch die Materialität eng miteinander verknüpft: Die an den Fassaden verwendeten Betonelemente bekleiden auch die Wände der Treppen und Foyers, wo sie einen angenehmen Kontrast zu den Holzoberflächen und warmen Farbtönen bilden.

Fassade
Die Gebäudehülle besteht aus transparentem und emailliertem Glas sowie sandfarbenem Beton. Besonders ist dabei die komplexe Gestaltung der u-förmigen Betonelemente, welche die Fassade vertikal gliedern. Übereinandergestellt sind sie zu hohen Elementen zusammengefasst, die als vertiefte Betonflächen mit schmalen Rahmen wahrgenommen werden.

Während die Rahmen teilweise mit eingefrästen Rillen versehen sind, zeigen die zurückgesetzten Betonflächen durch Reliefs und Rosetten eine zusätzliche Textur. Im Zusammenspiel mit dem Glas, das der Beton wie eine tiefe Laibung umfasst, entsteht eine plastische Fassade, die sich durch den Lichteinfall stetig verändert.

Als Herz des Gebäudes ist die Haupterschließung in den Fassaden besonders hervorgehoben: Während die Schmalseiten des Kulturzentrums überwiegend durch ein Raster aus vertikalen Glas- und Betonelementen geprägt sind, wird dieses auf den Längsseiten von großen verglasten Flächen unterbrochen, die den Verlauf der Treppe im Innenraum abbilden. Eine zusätzliche Gliederung der Fassaden erfolgt durch die unterschiedlichen Höhen des Baukörpers, die vor allem auf den Schmalseiten gut ablesbar sind. -cr

Bautafel

Architekten: Neutelings Riedijk Architects, Rotterdam
Projektbeteiligte: ABT Adviesbureau voor Bouwtechniek, Velp (Gebäudetechnik); Van de Laar bv, Advies- en ingenieursbureau voor bouwconstructies, Eindhoven (Tragwerksplanung); DGMR Raadgevend Ingenieurs, Arnheim (Bauphysik); Ingenieursburo Linssen, Amsterdam (Rauminstallationen); Catalogtree, Arnheim (Künstlerische Zusammenarbeit); Bouwbedrijf Wessels Rijssen, Rijssen (Bauausführung)
Bauherr: Stadt Arnheim
Fertigstellung: 2013
Standort: Bartokplein / Oeverstraat, Arnheim
Bildnachweis: ScagliolaBrakkee © Neutelings Riedijk Architects, Rotterdam

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Den Oberflächeneffekt erzielten hier in die Schalung eingelegte Bambusrohre.

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Betonoberflächen

Isolierverglasungen in verschiedenen Ausführungen Hauptbahnhof Berlin, Architekten: von Gerkan, Marg und Partner Architekten (gmp)

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Glas

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