Kinderbauernhof in Almere

Automatisiertes Klappladensystem aus Zedernholz

In den Niederlanden gibt es in fast jedem Stadtpark und zumindest in jedem Stadtviertel eine kleinerere Hofanlage mit integrierten Streichelzoo. Dort haben Kinder die Möglichkeit, mit Land- und Haustieren in Kontakt zu kommen. Im Uylpark von Almere – eine Stadt nördlich von Utrecht – ist die Anlage Anfang der 1980er Jahre durch ein Feuer zerstört worden. Nun entstand nach Plänen des Amsterdamer Büros 70F Architecture auf dem Betonfundament des Vorgängerbaus ein neues Stallgebäude. Es beinhaltet neben dem Stall öffentliche Toiletten, eine Bürofläche und Lagermöglichkeiten. Erschlossen wird der 126 m² große Bau von Süden her über eine mit Betonsteinen gepflasterte Fläche, welche Parkmöglichkeiten für Fahrräder und Pkws bietet.

Zwei Felder der Holzkonstruktion lassen sich öffnen
Durch ein Klappladesystem gelangen die Tieren nach draußen
Die Läden falten sich automatisch auf und zu

Besucher betreten den zweigeschossigen Baukörper über einen relativ kleinen Haupteingang. Von hier durchqueren sie den Innenraum über eine zentrale Gasse, die zu den Ställen und der Außenanlage führt. Rechts neben dem Eingang liegt ein Lager und auf der gegenüberliegenden Seite sind die Sanitärräume untergebracht. Die restliche Fläche – etwa die Hälfte der Grundfläche – nehmen die Stallungen ein. Über eine Treppe, die sich neben den Toilettenräumen befindet, gelang man in das Obergeschoss. Hier sind das Büro und ein Heulager.

Das Gebäude wurde in einer Kiefernholzkonstruktion errichtet, die im Inneren des Erdgeschosses mit unbehandelten Buchenschichtholz beplankt ist. Die Fassade besteht aus horizontal gesetzten Zedernlatten (60 mm auf 30 mm), die in einem Abstand von 60 mm befestigt wurden. Alle zu öffnenden Elemente befinden sich hinter der Lattenfassade. Im Obergeschoss ist sie offen, um eine natürlich Belüftung zu gewährleisten. Hier ist nur das Büro als geschlossener und gedämmter Raum ausgeführt, der an der Stirnseite zum Stall hin und über Eck nach außen verglast ist.

Beschläge
In die Holzkonstruktion wurden innerhalb des vorgegebenen Achsmaßes unterschiedlich große Öffnungen integriert. Für die Zugänge an den beiden Enden der Stallgasse wurden die Felder erweitert. Hier haben die Architekten zweiflügelige Türen entworfen, die, wie auch die einflügeligen bodentiefen Holzfenster der Sanitär- und Lagerräume, mit Knaufzylindern versehen sind. So lassen sich die Türen von einer Seite mit einem Schlüssel und von der anderen Seite mit einen drehbaren Knauf betätigen.

Für die Stallungen wählten sie Türen in Form von Klappläden. Dünne Stahlprofile bilden den Rahmen. Jeweils ein Feld der Fassade faltet sich zwischen zwei Pfosten nach oben auf. Einfache Scharniere, oben und in der Mitte der Öffnung, und seitlich installierte Schienen bewirken die Faltung nach außen. Die Läden öffnen sich morgens und schließen sich abends wieder automatisch. Bei Bedarf können sie auch manuell nachreguliert werden. Der Schließmechanismus funktioniert nach dem Prinzip des Seilzuges.

Alle Öffnungselemente sind hinter den durchgehenden Holzlamellen versteckt und lassen sich nach Außen öffnen. So wirkt das Gebäude nachts wie ein geschlossener, hölzerner, introvertierter Baukörper, der sich erst tagsüber für seine tierischen Bewohner und deren kleine Besucher öffnet.

Bautafel

Architekten: 70F Architecture, Almere/NL
Projektbeteiligte: Van Rossum, Almere (Tragwerksplanung); Olde Rikkert, Almere (Bauunternehmer)
Bauherr: Stadt Almere
Fertigstellung: 2008
Standort: Den Uylpark, 1324 Almere/NL
Bildnachweis: Luuk Kramer, Amsterdam; 70F Architecture, Almere

Fachwissen zum Thema

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Grundlagen

Anforderungen an Beschläge

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Zubehör

Schließzylinder

Türband aus Edelstahl

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Materialien

Stahl

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