Kantine des Taucherausbildungszentrum in Percha
Lamellenfassade aus Lärche
Das Kantinengebäude des militärischen Taucherausbildungszentrums befindet sich in Percha am Starnbergersee. Es bildet eine Erweiterung der bestehenden Holzhäuser für Unterkunft, Lager und Ausbildung. Unmittelbar an einem öffentlichen Spazierweg gelegen, bestand die Aufgabe der Architekten darin, die Sicht in den Speise- und Aufenthaltsraum zu schützen ohne den Ausblick wesentlich einzuschränken.
Ein einfacher Kubus entstand, der sich mit einer umlaufenden Haut aus Holzlamellen unauffällig zwischen die Bäume einfügt. Die Lamellenfassade umschließt einen Holzrahmenbau mit zwei eingestellten Körpern in denen die Küche und die Sanitärräume untergebracht sind. Die Kuben tragen einen Tarnanstrich aus hellen leuchtenen Farben, der zwischen der militärischen Nutzung einerseits und einem erholsamen Aufenthalts- und Freizeitbereich andererseits vermittelt. Nur nachts, wenn innen das Licht angeschaltet ist sieht man Menschen in dem Gebäude, das tagsüber im Schatten der Lamellen und Dachüberstände liegt.
Fassade
Die Ansichten der Taucherkantine zeichnen sich durch die umlaufende
Lamellenfassade aus Lärchenholzleisten aus. Sie lassen das Gebäude
sowohl von außen, als auch von innen größer erscheinen als es ist.
Lediglich zwei Türen durchbrechen die Holzlamellen zur Küche und in
das Entree. Die Lamellen sind mit Distanzröhrchen aus Edelstahl
verschraubt und an den Ecken überplattet. In einem Abstand von 1,00
m versetzt befinden sich hinter der Lamellenfassade transparente
und geschlossene Wände, die die thermische Hülle des Gebäudes
bilden.
In der transparenten Pfosten-Riegel Holzfassade sind die
Glasscheiben zweiseitig in den Riegeln gelagert und befestigt. Die
vertikalen Glaskanten sind gestoßen und mit Silikon abgedichtet.
Die Senk-Klapp-Öffnungselemente bestimmen im offenen Zustand den
minimalen Abstand der Lamellenfassade. Die geschlossenen Wände sind
mit einer vorgehängten, anthrazitfarbenen Faserzementfassade
bekleidet.
Das Projekt wurde mit dem Holzbau Preis 2002 ausgezeichnet.
Bautafel
Architekten: Architekten Fink + Jocher, München
Projektbeteiligte: Ing. Büro Neu, Gräfelfing (Tragwerksplanung)
Bauherr: Bundesrepublik Deutschland
Fertigstellung: 1998
Standort: Percha, Starnbergersee
Bildnachweis: Architekten Fink + Jocher
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