Jahrhunderthaus in Bochum

Gewerkschaftshaus in regionaler Materialsprache

In unmittelbarer Nähe zur Jahrhunderthalle, zwischen Alleestraße und Westpark liegt das Verwaltungsgebäude Jahrhunderthaus der IG Metall Bochum. Die Gestalt des Gewerkschaftshauses bezieht sich auf die regionale industrielle Tradition und ist geprägt durch die Materialien Ziegel, Stahl und Glas. Die Gebäudeform orientiert sich am funktionalen Industriebau; der einfache geometrische Körper soll bildhaft eine geöffnete Hand symbolisieren.

Zwei einander gegenüber liegende Riegel unterschiedlicher Höhe sind durch eine gläserne Erschließungshalle verbunden
Die Materialwahl orientiert sich an der regionalen Industrietradition: Ziegel, Stahl und Glas
Schnitt

Zwei einander gegenüber liegende Riegel unterschiedlicher Höhe sind durch eine gläserne Erschließungshalle verbunden. Der Haupteingang liegt an der Alleestraße, eine Treppenanlage aus Stahl erschließt das Gebäude über vier Ebenen innerhalb der Glashalle. Der Baukörper zur Straße ist viergeschossig und beherbergt Versammlungsraum, Gastronomie, Seminarbereich, Jugendtreff und Internetcafé. Die Gastronomie ist der Öffentlichkeit zugänglich und wird über einen zusätzlichen Eingang vom Westpark her erschlossen. Der östliche Riegel ist neungeschossig, die Etagen sind teilbar und konzipiert für eine flexible Büronutzung: Möglich ist eine Ausgestaltung als Kombibüro, als zweihüftige Anlage mit Zellenbüros oder als Großraumbüro. Eine Tiefgarage ergänzt die Funktionen.

Mauerwerk
Klinkermauerwerk, Glas und Metall prägen das äußere Erscheinungsbild. Die Klinkerfassade zeigt sich nach außen weitgehend geschlossen. Nach innen zur transparenten Halle sind die Baukörper mit großzügigen Aluminium-Glasfassaden ausgestattet. Das Tragwerk der Halle ist aus Stahl, die flachen Dächer sind als Glasschuppendach ausgebildet.

Backstein ist für den Architekten Wolfgang Krenz ein Material, das schon immer Bestand hatte und auch weiterhin Bestand haben wird - obwohl er selbst meist mit Beton und Stahl baut. Dem verwendeten Bockhorner Klinker bescheinigt er eine besondere Ausstrahlung aufgrund des differenzierten Farbspiels und der edlen Oberflächenstruktur.

Bautafel

Architekten: Professor Krenz Architekten, Archwerk Generalplaner, Bochum
Projektbeteiligte: Hinz Brendebach Ingenieure, Bonn (Tragwerksplanung); Weber und Partner, Köln (Gebäudetechnik); Schiller + Partner Fenster- und Fassadentechnik, Kornwestheim (Fassadensysteme)
Bauherr: Igemet Treuhandverwaltung, Frankfurt am Main
Fertigstellung: 2005
Standort: Alleestraße, Bochum
Bildnachweis: Professor Krenz Architekten/Archwer, Bochum

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