Indoorspielhalle in Friedrichskoog

Sichtbare Holzskelettkonstruktion

Im Hafen der norddeutschen Gemeinde Friedrichskoog wurde für den Neubau einer Indoorspielhalle eine außergewöhnliche Form gewählt: Der Baukörper ist einem gestrandeten Wal nachempfunden. Im Inneren befinden sich auf 2.000 m² Spielfläche verschiedene Großspielgeräte wie Hüpfburgen, Kletterfelsen, Klettergerüste und eine Kartbahn sowie Kleingeräte wie Tischfußball oder Billardtische. Gegliedert sind die Nutzungen durch drei höhenversetzte Ebenen: eine Spiel-, eine Eingangs- und eine Gastronomieebene mit Blick auf das Treiben in der Spielhalle.

Dachtragwerk und Walskelett
Montage der Dämmplatten auf dem gebogenen Dachtragwerk
Halb eingedeckt: Der Wal vor der Fertigstellung

Das Hallentragwerk stellt das Skelett des Wals dar und besteht aus einer Holzbinderkonstruktion mit 25 Holzleimbindern von 125 m Länge, 25 m Breite und 15 m Höhe. Sie überspannt einen Brutto­rauminhalt von 13.500 m³. An der imaginären Schwanzflosse liegt der Haupteingang; hier betritt der Besucher die Freizeithalle. Gemäß der Fischform öffnet sich der Innenraum dem Besucher immer mehr, je weiter er hineingeht. Die vordere Halle ist großzügig ver­glast und gewährleistet einen optimalen Tageslichteinfall. Bullaugenfenster mit einem Durchmesser von 3 m symbolisieren die Augen des Wales und bieten eine zusätzliche Belichtung für den Innenraum. Durch das riesige Walmaul gelangen die Besucher in die Außenbereiche des Spielparks.

Wärmedämmung/Energiekonzept
Das Holzske­lett sollte vom Halleninneren sichtbar bleiben, deshalb wurde auf der Holz­außenschale eine Bitumenabdichtung mit AL-Einlage als Dampfsperre und Notabdichtung verlegt. Die  Dämmschicht aus nicht brennbaren und druckbelastbaren Steinwolleplatten, mit einer Dicke von 120 mm, liegt auf der Dampfsperre und wird von einer thermisch und mechanisch hoch beanspruchbaren, polyestervlieskaschierten Kunststoff-Dachabdichtungsbahn abgeschlossen. Die einzelnen Abdichtungsbahnen sind im Überlappungsbereich zusammen mit der Dämmung mechanisch befestigt. Abschließend erfolgte eine Verschweißung mit einem Kaltquellkleber bzw. mit Heißluft.

Die ungewöhnliche Dachgeometrie stellte eine Herausforderung bezüglich Montage und Ausführung dar; die Montagearbeiten konnten an den meisten Stellen nur mit Leinensicherung der Arbeiter oder über Hebebühnen in der Halle ausgeführt werden. Die Dachfläche umfasst ca. 3.000 m², alle verwendeten Dämmplatten mussten an ihren vier Eckpunkten und in der Fläche mehrmals gedübelt werden. Nur so konnte gewährleistet werden, dass sich der Dämmstoff eng an die geschwungene Bauwerkskontur anschmiegt und der Abtrag der Windsoglasten auch in den stark gebogenen bzw. geschwun­genen Dachbereichen sichergestellt wird.

Bautafel

Architekten: Rimpf Architektur, Eckernförde
Projektbeteiligte: Bauplan Nord, Flensburg (Entwurfsidee/Generalplanung); Frick & Petersen, Flensburg (Tragwerksplanung); Dachdeckermeister Karsten Poppner, Kappeln (Dacharbeiten); Rockwool, Gladbeck (Technische Beratung Dämmstoffe)
Bauherr: Gemeinde Friedrichskoog
Standort: Friedrichskoog
Fertigstellung: Oktober 2008
Bildnachweis: Gemeinde Friedrichskoog (1), Rockwool, Gladbeck (2-4)

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