Hotel Torni in Helsinki

Architekturikone mit überarbeitetem Innenleben

Das 1931 eröffnete Hotel Torni im Zentrum von Helsinki wurde nach einer umfangreichen Sanierung durch Studio Fyra und Studio Joanna Laajisto wiedereröffnet. Das neue Interiordesign der Architekturikone wirkt klassisch elegant und dennoch zeitgenössich, was auch an den verwendeten Bodenbelägen liegt: Hier trifft Naturstein auf italienische Keramikfliesen, wild gemusterte Teppichböden, Eichendielen und Mosaikfliesen in geometrischen Mustern.

Das Hotel besteht aus dem „Kyllikki” genannten Gebäude der Architekten Polón & Wasastjerna aus dem Jahr 1903 und einer markanten Dreißiger-Jahre-Architektur namens „Torni” von Jung & Jung.
Schon in der Lobby empfängt den Gast eine schummrige Atmosphäre mit Erdtönen, die sehr elegant wirkt.
Die American Bar wurde, wie sämtliche gastronomischen Räume, von Studio Fyra neu gestaltet.

Architekturikone aus den Dreißigern
Das Hotel befindet sich unweit des berühmten Warenhauses Stockmann und der Flaniermeile Esplanade – und ist damit ein städtebaulicher Fixpunkt der finnischen Hauptstadt. Berühmt ist es aber vor allem wegen seines markanten Turms, der dafür sorgte, dass das Gebäude noch bis 1987 das höchste der Stadt war. Über den Dächern von Helsinki kann man hier in der Ateljee-Bar oder auf den beiden Terrassen einen Drink nehmen und den Blick über die Stadt schweifen lassen. Architektonisch ist das Hotel zweigeteilt: Es besteht aus dem „Kyllikki“ genannten Gebäude der Architekten Werner Polón und Georg Wasastjerna aus dem Jahr 1903 und einer markanten Dreißiger-Jahre-Architektur namens „Torni“ von Jung & Jung. Das Gebäude aus der Jahrhundertwende wurde erst in den Achtzigerjahren funktional dem Hotel zugefügt.



Umfassende Sanierung

Für die aktuelle Sanierung, die über zwei Jahre dauerte, engagierte die finnische Hotelkette Sokos zwei verschiedene Architekturbüros, die beide in Helsinki ansässig sind. Während Studio Fyra für die Gestaltung der öffentlich zugänglichen Räume wie Lobby, Restaurants und Bars zuständig war, entwarf Studio Joanna Laajisto das Interior der insgesamt 154 Hotelzimmer. Das gesamte Gebäude wurde saniert und technisch auf den neuesten Stand gebracht, wobei historische Elemente wie das Treppenhaus aus Naturstein, die alten Fahrstühle, Kachelöfen und Holztüren beibehalten und überarbeitet wurden. Außerdem lockt eine hochkarätige, hoteleigene Kunstsammlung, die im Zuge der Sanierung durch den Ankauf neuer Exponate erweitert wurde.


Elegant und extravagant

Insbesondere das Interiordesign der gastronomischen Räume wirkt sehr elegant, was hervorgeben wird durch zahlreiche Gemälde, Skulpturen und Fotografien. Das Restaurant OR ist mit Designermöbeln und -leuchten ausgestattet. Die ebenfalls von Studio Fyra neu gestaltete Ateljee-Bar im Turm des Hotels ist nun auf zwei Etagen angelegt und bietet schöne Ausblicke auf die Stadt. Dementsprechend zurückhaltend fällt die Gestaltung des Innenraums aus. Die American Bar im Erdgeschoss wird von einer spektakulären Kuppel überkrönt. Die vom finnischen Designer Paavo Tynell entworfenen Leuchten wurden im Depot des Hotels entdeckt und wieder eingesetzt. Studio Joanna Laajisto hat die Zimmer skandinavisch schlicht gehalten und dabei mit teils maßgefertigen Möbeln sehr komfortabel eingerichtet.


Keramik, Eichenholz, Teppich und Naturstein: die Bodengestaltung

Je nach Nutzungsbereich kommen im Hotel verschiedene Bodenbeläge zum Einsatz. Joanna Laajisto und ihr Team ließen in den Zimmern Dielen aus Eichenholz verlegen und ergänzten abgepasste einfarbige Teppiche. Diese wurden eigens für das Projekt in Indien hergestellt. So entsteht ein warmes Ambiente, das durch Textilien wie Vorhänge und Bettüberwürfe noch verstärkt wird. In den Bädern wurden Mosaikfliesen in geometrischen Mustern verlegt, die mit den altertümlichen Badewannen harmonieren. Die Gänge zu den Zimmern sind mit einem hellen Teppich ausgelegt, der durch ein schwarzes, fast psychedelisches Muster auffällt und den Erschließungsräumen eine gewisse visuelle Dynamik verleiht.

Die von Studio Fyra gestalteten Räume, die auch Nicht-Hotelgästen zugänglich sind, wirken dahingegen eher opulent, nicht nur in Bezug auf Möbel, Leuchten und Accessoires: Während im Treppenhaus der alte Natursteinboden beibehalten wurde, sind im Restaurant italienische Keramikfliesen verlegt, die einen stark geäderten Naturstein täuschend echt nachahmen. Der äußerst robuste Bodenbelag spiegelt die schummrig-erdige Farbpalette des Interiors. -csh

Bautafel

Architektur: Werner Polón & Georg Wasastjerna (1903); Jung & Jung (1931)
Innenarchitektur / Sanierung: Studio Fyra, Helsinki; Studio Joanna Laajisto, Helsinki
Projektbeteiligte: Studio Fyra, Helsinki (Interiordesign Lobby, Restaurants und Bars); Studio Joanna Laajisto, Helsinki (Interiordesign Hotelzimmer)
Bodenbeläge: Florim (Keramikfliesen im Restaurant OR und in der Lobby); Mapei (Bodenspachtelmasse Ultratop in der Ateljee-Bar); Roots (abgepasste Teppiche in den Zimmern)
Bauherrschaft: Sokotel Oy, Helsinki
Fertigstellung: 2022
Standort: Yrjönkatu 26, 00100 Helsinki, Finnland
Bildnachweis: Riikka Kantinkoski, Helsinki; Mikko Ryhänen, Helsinki; Sokotel Oy, Helsinki (Fotos); Studio Fyra, Helsinki (Grundrisse)

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