Hotel Tivoli in Aachen

Wechselhafte Fassade in Purpur und Dachterrasse mit Weitblick

Auf dem Gelände des ehemaligen Fußballstadions von Alemannia Aachen, an einer wichtigen Zufahrt Richtung Stadtzentrum, entstand im Rahmen eines Architekturwettbewerbs ein markanter Hotelbau nach Plänen von Cross Architecture. Mit einer Bruttogrundfläche von 9.800 Quadratmetern bietet das Hampton by Hilton Aachen Tivoli 164 Gästezimmer für gehobene Ansprüche, verteilt auf vier bis fünf Geschosse. Auffallend ist die Vorhangfassade aus drei Meter hohen und maximal 40 cm tiefen, dreidimensional verformten Aluminiumschwertern – sie wurde speziell für das Gebäude entwickelt.

Auffallend ist die Vorhangfassade aus dreidimensional verformten Aluminiumschwertern – sie wurde speziell für das Gebäude entwickelt.
Ost-Ansicht zur Krefelder Straße
Die Fassade zeigt Variationen von Purpur und entwickelt je nach Blickrichtung und Lichteinfall eigene Dynamik.

Die Fassade zeigt Variationen von Purpur und entwickelt je nach Blickrichtung und Lichteinfall eigene Dynamik. Die unterschiedlich breiten und tiefen Lamellen sowie die Farbgebung der dreifach gekanteten Schwertflächen (Abb. 10) erzeugen interessante Licht- und Schattenspiele. Der feststehende äußere Sonnenschutz gewährt blendfreie Innenräume; er prägt das Hotel maßgeblich und verleiht ihm Fernwirkung.

Geschützter Hof und klare Eingangssituation

Gemeinsam mit einem abgewinkelten Bestandsbau und mit etwas Abstand zu diesem fasst der Hotelkomplex einen Hof. Den Eingang kennzeichnet eine tiefe Ausnehmung der Kubatur im Erdgeschoss. So entsteht ein witterungsgeschützter Zugang zum Empfang und zugleich eine breite Passage Richtung Innenhof und Terrasse. Die geschosshoch verglaste Lobby mit verschiedenen Aufenthaltsbereichen für Gäste sorgt für interessante Ein- und Ausblicke.

Flachdach mit Terrasse für weite Ausblicke über die Stadt

Den krönenden Abschluss bildet eine Dachterrasse im vierten Obergeschoss: Sie lädt zum Verweilen ein und ermöglicht herrliche Ausblicke in die Umgebung sowie zur Aachener Altstadt. Im Bereich der Dachterrasse, auf die man über den Fitnessbereich Zugang hat, wurden großformatige Betonplatten (50 x 50 cm) auf Stelzlager verlegt. Um eine dauerhaft rückstaufreie Entwässerung zu gewährleisten, wurde zwischen Türanschluss und Außenterrasse ein 15 cm breiter Gitterrost verlegt, der das anfallende Niederschlagswasser direkt in die Dränschicht einleitet.

Die Fassadenschwerter wurden um die Gebäudekubatur umlaufend so montiert, dass die Attika dahinter für Passanten von der Straße aus verborgen bleibt. Die Abflussleitung des Notüberlaufs ist mit dem Planungsbüro für Haustechnik abgestimmt und wird durch die Fassade zwischen den Aluminiumschwertern hindurchgeführt. Die Konsole, an der die vorgehängten Fassadenelemente befestigt sind, wurde thermisch mit dem statisch notwendigen Achsabstand getrennt.

Der Aufbau des Flachdachs von oben nach unten ist klassisch: Unter der geklebten und mechanisch befestigten Kunststoffabdichtung ist eine EPS Hartschaumdämmung (WLG 035; im Falle der Außenterrasse WLG 037) verlegt und ebenfalls verklebt. Es folgen die Dampfbremse bzw. Notabdichtung und der Voranstrich auf der tragenden Betondecke.

Bautafel

Architektur: Cross Architecture, Aachen/Amsterdam/Köln; Benthem Crouwel Gesellschaft, Düsseldorf
Projektbeteiligte: M. Sporer, C. Wens, J.Görling, S. Vijgen, F- Elshoff (Projektteam); Casademont Architekten, Aachen (Partnerarchitekt); Greenbox Landschaftsarchitekten, Köln (Freianlagen); B. Walter Ingenieursgesellschaft, Aachen (Statik/Bauphysik/Brandschutz); DSTR Planungsgesellschaft, Aachen (Technische Gebäudeausrüstung); EBM, Aachen (Elektrotechnik); Trube & Kings Fassadentechnik, Höchstberg (Metall- und Pfosten-Riegelfassade); Bartels, Moerstraten (Falzbleche der Fassade)
Bauherr: DAixKo Hotelbaugesellschaft, Aachen
Fertigstellung: 2017
Standort: Merowingerstraße 2, 52070 Aachen
Bildnachweis: Jens Kirchner, Düsseldorf

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