Hotel in Stockholm

Behaglichkeit und Eleganz mit Farben, Mustern und Haptik

Dass sich ein Geschäftshaus in ein luxuriöses Hotel verwandeln kann, zeigen die Interiordesigner Ida Lauga und Lo Biurlf. In Stockholm versprüht das Bank Hotel Glamour, Eleganz und Behaglichkeit. Die gestalterischen Zutaten: Mahagoniholz, Marmor, Textilien und überall Teppiche.

Bis auf den roten Teppich, der sich als Eyecatcher über die Eingangstreppe legt, ist das Entree mit üppig verzierter Art-Déco-Fassade eher unauffällig.
Give me Glamour! Dass sich ein Geschäftshaus in ein luxuriöses Hotel verwandeln kann, zeigen die Interiordesigner Ida Lauga und Lo Biurlf.
Der rote Teppich von Kasthall führt direkt ins Restaurant Bonnie's und ...

Von der Bank zum Hotel

Unweit vom eleganten Strandvägen, dem Hafen und einem Park liegt in der Stockholmer Innenstadt das 2019 eröffnete Bank Hotel. Ursprünglich befand sich in dem 1910 fertiggestellten Gebäude des Architekten Thor Thorén (1863-1937) eine Bank, worauf verschiedene andere Nutzungen folgten, ehe das 5-Sterne-Boutiquehotel mit 115 Zimmern und Suiten einzog. Bis auf den roten Teppich, der sich als Eyecatcher über die Eingangstreppe legt, ist das Entree mit üppig verzierter Art-Déco-Fassade eher unauffällig.

Doch betritt man das Hotel, wähnt man sich in einem Stadtpalazzo und ist überrascht von so viel Glamour, den man nicht unbedingt erwartet hätte im Land der gestalterischen Zurückhaltung und des Scandi-Looks. Statt Pastelltönen, weißer Wände und hellem Holz wartet das Hotel allerdings mit schwarz-weißem Schachbrettboden aus Marmor, reich getäfelten Mahagoniholzwänden, üppigen Polstermöbeln und Betten, ausladenden Glaskronleuchtern aus Venedig und auffälligen Teppichen auf. Komplettiert wird das Bild von Kunstwerken wie Gemälden, Zeichnungen und Grafiken. Die Innenarchitekten haben Elemente aus der ehemaligen Bank erhalten und ins Interiordesign integriert – so wie der Tresorraum im Keller und massive Doppeltüren aus Bronze. 

Bodengestaltung: Glanz und Glamour

Die Interiordesigner des Bauherrn Stureplansgruppen, darunter Jonathan Söderblom, waren auf der Suche nach textilen Bodenbelägen, die zu den traditionellen, aber auch zu den modernen Designelementen des Hotels passen sollten. Zugleich sollte die luxuriöse Atmosphäre unterstrichen, aber auch die Funktionalität gewahrt bleiben, denn Teppiche müssen in Hotels unempfindlich, robust und pflegeleicht sein.

Insbesondere in den öffentlichen Bereichen zeigt sich, wie geschickt die verantwortlichen Gestalter Teppiche einsetzen: Die teils opulente Architektur wie der Speisesaal mit einer Deckenhöhe von sechs Metern oder eine Bar mit Freitreppe werden durch auffällige Muster, Farben und Strukturen hervorgehoben. Der rote Teppich auf der Eingangstreppe und im Entree taucht im Restaurant Bonnie’s als abgepasster Teppich wieder auf und ist harmonisch auf das tiefe Grün der gesteppten Sofas abgestimmt. Einen Aha-Effekt haben die Designer in der Bar Papillon geschaffen: Über eine Freitreppe gelang man nach unten in einen kompakten Raum mit einem abgerundeten, verspiegelten Bartresen aus dunklem Holz und behaglichen Sitzgelegenheiten. Treppe und Boden sind mit einem Wand-zu-Wand-Teppich versehen, der speziell für diesen Raum angefertigt wurde und von antiken französischen Tapeten inspiriert ist. Der florale Teppich wurde ohne farbliche Einschränkungen digital bedruckt – mit einem tiefgrünen Grund und einem Muster aus Blumen und den namensgebenden Schmetterlingen.

Auch die Gästezimmer des Hotels – die zwischen 15 und 185 Quadratmeter groß sind – wurden mit Teppichen ausgestattet, allerdings in einer zurückhaltenden, monochromen Variante in Beige- und Erdtönen. Sie wurden entweder von Wand zu Wand verlegt, in den Suiten teils auch als abgepasste Teppiche mit starken Oberflächenstrukturen. -csh

Bautafel

Architektur: Thor Thorén (1863-1937)
Interiordesign:
Ida Lauga & Lo Biurlf, Stockholm; Jonathan Söderblom, Stureplansgruppen, Stockholm
Projektbeteiligte: Kasthall, Kinna (Bodengestaltung/Teppiche)
Bauherrschaft: Stureplansgruppen, Stockholm
Fertigstellung: 2019
Standort: Arsenalsgatan 6, 11147 Stockholm, Schweden
Bildnachweis: Bank Hotel, Stockholm; Åke E:son Lindman, Bromma; Johannes Maxweller; Johan Nilsson

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