Hotel i-Suite in Rimini/I

Das Bad als Erholungsraum

Dieses Hotel unterscheidet sich deutlich von den zahlreichen Gästehäusern am langen Strand von Rimini: Jeder Raum hat eine andere Form, die Wände verlaufen nicht parallel und die Größen variieren zwischen 40, 50 oder gar 70 Quadratmetern. Die Gäste des i-Suite sollen bei ihrem Aufenthalt an die weiten Räume einer luxuriösen Villa denken, sich möglichst frei und zugleich geborgen fühlen. Der ortsansässige Architekt Giovanni Quadrelli plante das Gebäude, der Florentiner Architekt Simone Micheli die Innenräume. Eine gewellte Fassade aus Fiberglas zur Meerseite bezieht sich auf dessen permanenten Wandel und lässt sich ebenso wie die weitgehend verglaste Fassade in verschiedenen Lichtstimmungen inszenieren.

Die Fassade lässt sich mit unterschiedlichen Lichtszenarien bespielen
Geschwungener, weißer Pool vor dem Eingangsbereich am Abend
Fiberglasfassade

Vor dem Eingangsbereich, zwischen den beiden angewinkelten Flügeln des Hotels, befindet sich ein organisch geformter, weißer Pool aus Beton. Über dem Eingang verläuft eine breite Holztreppe ins erste Obergeschoss, die zum Pool hin großflächig verglast ist. Auf eine traditionelle Rezeption verzichteten die Planer bewusst, die Gäste werden in einer großzügigen, weitgehend in Weiß gehaltenen Lobby mit Kamin empfangen, die ebenfalls zum Pool ausgerichtet ist. Linear angeordnete blaue LEDs unterhalb der Sofas und Tische erzeugen einen Effekt, als schwebten diese über dem glänzend weißen Boden. Eine Bar im Anschluss an die Lobby ist umgeben von Spiegelwänden mit kreisförmigen Mustern, die im Siebdruckverfahren appliziert wurden; knallgrüne künstliche Bäume sind im Raum verteilt. Zentral im Erdgeschoss liegt ein Büro zur Registrierung der Gäste, das ebenso wie die Toiletten vollständig mit Teakholz verkleidet ist. Zudem befindet sich auf dieser Ebene ein lichtdurchflutetes, weiträumiges Restaurant mit verspiegelten und bedruckten Wänden und geschwungenen Möbeln aus Kunststoff.

Auf fünf Geschossen stehen 54 hochwertig ausgestattete Gästesuiten mit unterschiedlicher Raumaufteilung, Farben und Materialien zur Verfügung. Jedes Zimmer verfügt über eine verglaste Feuerstelle. Die Korridore zu den Zimmern sind diffus beleuchtet, gewellte Wände aus MDF (Mitteldichte Holzfaserplatten) sollen an durch Wasser geformten Sand erinnern. Innenarchitekt Simone Micheli wollte über fließende Formen, Bilder, Farben, Licht und Materialien einen dynamischen Raum, eine Atmosphäre zwischen Traum und Realität erzeugen. Alle Hotelzimmer sind zum Meer ausgerichtet, die Brüstungen der Balkone bestehen aus bruchsicherem Glas, die Böden im Außenbereich sind mit Holzlatten bedeckt. Raumhohe, verschiebliche Verglasungen nach draußen erzeugen einen fließenden Übergang zur umgebenden Natur. 

Bad und Sanitär
Die Bäder in den Hotelzimmern sind zum Teil von Spiegelwänden gefasst, ihre glänzenden, weißen Böden kontrastieren mit dem verwendeten Teakholz. Riesige kreisförmige Wannen und große, sinnlich inszenierte Duschen samt ihrer Nutzer werden über die Spiegelwände vervielfacht, LEDs in unterschiedlichen Farben erzeugen surreale Effekte. Waschbecken, Wannen und Duschtassen sind ohne Kanten mit glatten, durchgehenden Oberflächen gestaltet, die Toiletten liegen verborgen in der Wand. Über die klare und weiträumige Ausstattung der Bäder, die sich teilweise zum Meer hin öffnen, wird die übliche introvertierte Konzeption des Badezimmers umgekehrt. Im fünften Geschoss erstreckt sich eine Suite auf fast 70 m², die zur Hälfte als Bad gestaltet ist - hier lässt sich die gesamte Glasfront nach draußen öffnen.

Das oberste Geschoss beinhaltet auf 300 m² den Wellnessbereich mit weitem Panoramablick. Die Böden sind hier mit hellem Naturstein bedeckt, zwei Saunen aus Zedernholz orientieren sich mit hohen Verglasungen nach außen. Neben verschiedenen Spezialanwendungen gibt es ein türkisches Bad, einen Gymnastikraum sowie einen großen Pool mit Panoramablick, Wasserfall und Hydromassage. Zudem werden die Sonnenstrahlen genutzt, um Wasser für den Außenpool im Erdgeschoss zu erwärmen. Sogar im Winter wird auf diese Weise 35° C warmes Wasser über einen Schachtspeicher nach unten befördert. -us

Bautafel

Architekten: Giovanni Quadrelli, Rimini/I; Simone Micheli, Florenz/I (Innenarchitekt)
Projektbeteiligte: C.I.R. Impianti, Rimini (Sanitärtechnik); LPE Elettronica, Gambettola (Audio-, Video- und Lichtsystem); Mioblu Special Wellness, Castel San Pietro Therme/I (Wellnessbereiche)
Bauherr: Ambienthotels
Fertigstellung: 2009
Standort: Viale Regina Elena, Rimini/I
Bildnachweis:Jürgen Eheim, Brixen/I

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