Hotel- und Gewerbebau Perron in Salzburg

Farbneutrale Isolierverglasungen für Sonnen- und Wärmeschutz

Das 2019 fertiggestellte Bauwerk Perron ist mit 15 Geschossen Salzburgs zweithöchstes Gebäude und liegt direkt am Hauptbahnhof, nur zehn Gehminuten von der Altstadt entfernt. Die Namensgebung des Komplexes aus Büros, Einzelhandel, Gastronomie und Hotelbetrieb ist nicht zufällig gewählt, war der Begriff Perron bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts noch eine gebräuchliche Bezeichnung für einen Bahnsteig und steht am Objekt sinnbildlich für den angrenzenden Bahnsteig, der vier Meter über dem Erdgeschoss am Gebäude anliegt.

Der ungewöhnliche Name des Baus hat einen naheliegenden Ursprung: Perron bedeutet Bahnsteig und verweist auf die direkt am Gebäude angrenzenden Gleisanlagen.
Der gläserne Neubau besteht aus zwei Baukörpern und fügt sich in die Kontur des schmalen Bauplatzes neben dem Bahnhofsgebäude ein.
Der Langbau mit fünf Geschossen und einer Länge von 120 Metern ist als Bahnsteigbegleiter parallel zu den Gleisen und der Straße orientiert.

Gläserne Kuben auf kleinem Grundstück

Der Entwurf stammt vom Salzburger Architekturbüro HALLE 1 und fügt sich in die Kontur des schmalen Bauplatzes neben dem Bahnhofsgebäude ein. Der gläserne Neubau besteht aus zwei Baukörpern. Der Langbau mit fünf Geschossen und einer Länge von 120 Metern ist als Bahnsteigbegleiter parallel zu den Gleisen orientiert. Daran anschließend übernimmt der Turm mit 15 Geschossen und einer Höhe von 54 Metern in mehrere Richtungen eine signifikante Portalfunktion. Gemeinsam bilden Längs- und Hochbau eine L-Form, die städtebaulich wie architektonisch eine repräsentative Wirkung entfaltet.

Die Sockelzone des gläsernen Baus ist entlang des boulevardeartig verbreiterten Gehsteigs zurückversetzt und beinhaltet verschiedene öffentliche Nutzungen. Die Fassade der Hoteleingangshalle positioniert sich an der Stirnseite des Baus vor der Unterführungsmündung des angrenzenden Nelböckviadukts. An dieser Stelle ist die Fassade leicht nach innen verdreht, wodurch eine klare Eingangsgeste ausgebildet wird.

Schienenverkehr als Blickfang

Der Eingangsbereich birgt neben Empfang und Lobby eine Galerieebene mit der sogenannten Trainspotting-Lounge, die auf Höhe der Gleise liegt und von der aus Besucher und Hotelgäste die langsam in den Bahnhof einfahrenden Züge beobachten können. Insgesamt umfasst der Hotelbereich 120 vollklimatisierte Zimmer und Suiten, welche sich über elf Etagen verteilen. Zusätzlich werden vier Boardingsrooms, ein Wellness- und Fitnessbereich sowie eine Tiefgarage bereitgestellt. Einen besonderen Ausblick können Besucherinnen und Besucher von der Rooftop-Bar samt Dachterrasse in den beiden oberen Etagen genießen.

Gebäudehülle mit Hochleistungsverglasungen

Die gesamte Gebäudehülle umfasst 12.000 Quadratmeter und wurde mit leistungsfähigen dreifach Sonnenschutzisolierverglasungen in vorgehängter Elementbauweise ausgeführt. Die Besonderheit des mehrschichtigen Elementaufbaus liegt in den raumseitig vorgesetzten Einfachverglasungs-Schiebeelementen mit dazwischenliegendem, hochreflektierenden Blend- und Sonnenschutzelementen in Form von Raffstores. Diese Bauweise in Schichten gewährleistet, dass lediglich der ca. 16 cm breite Zwischenraum zwischen äußerer Hülle und raumseitiger Einfachverglasung thermisch konditioniert werden muss. Dies erfolgt durch obere Luftabsaugung im Zwischenraum und nachströmender, kühler Raumluft über untere Bürstendichtungen bei den inneren Schiebeelementen.

Bedingt durch den Wunsch nach einer äußerst natürlichen Lichtwirkung im Innenraum und Außenansicht, wurde für die Verglasungen eine hochtransparente Sonnenschutzbeschichtung gewählt, sodass Sonnenschutz, hohe Lichtdurchlässigkeit und Wohnkomfort durch Wärmeschutz in einem gewährleistet werden konnten. Im Vergleich zu Standardwärmeschutzglas reduziert die Beschichtung eine Aufheizung des Innenraums von bis zu 5°C, sodass Kühllasten auf ein Minimum reduziert werden konnten.

XL-Gläser für Gastronomiebereich

Die zweigeschossige Bar- und Frühstücksraumebene, die den oberen Abschluss des Turms bildet, wurde zur Gewährleistung des Rundum-Panoramablicks in gänzlich aufgelöster Massivbauweise mit nur wenigen runden Stützen errichtet. Die obere der beiden Ebenen schwebt dabei wie eine Galerie über dem Tresen.

Dieser Bereich sollte sich auch von außen klar ablesen lassen und hebt sich daher durch die Wahl der Verglasungen bewusst von der restlichen Fassade ab: Während die unteren Geschosse ein eher rechteckiges Fassadenraster aufweisen, zeigt sich der obere Gebäudeabschluss mit einer stark vertikalen Ausrichtung, die ihn optisch noch höher erscheinen lässt. Dafür sorgen die sieben Meter hohen und absturzsichernden Dreifach-Isoliergläser in Übergröße. Die Verglasungen reichen dabei über beide Geschosse und lassen sie so von außen als eine Einheit wirken, gleichzeitig wird für maximale Transparent und einen ungetrübten Ausblick gesorgt.

Bautafel

Architektur: architekturbüro HALLE 1, Arch. DI. Gerhard Sailer, Arch. DI. Heinz Lang, Salzburg
Projektbeteiligte: KFK Tehnika International, Dugo Selo (Fassadenbau); Eckelt Glas, Steyr (Glaslieferant); Saint-Gobain Glass, Stolberg (Hochtransparentens Sonnenschutzglas SGG Cool-Lite SKN)
Bauherrschaft:
Bodner Bau, Kufstein
Fertigstellung: 2019
Standort: Rainerstraße 30, 5020 Salzburg, Österreich
Bildnachweis: Mag. art. Gebhard Sengmüller, Wien; HALLE 1, Salzburg; Derenko, IPP Hotels

Fachwissen zum Thema

Gläserne Brüstung zur Absturzsicherung im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen (Architekten: gmp, Hamburg)

Gläserne Brüstung zur Absturzsicherung im Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen (Architekten: gmp, Hamburg)

Vertikale Glaselemente

Absturzsichernde Verglasungen

Sonnenschutzverglasung der Aachen Münchener Versicherung in Aachen (Kadawittfeldarchitektur, Aachen)

Sonnenschutzverglasung der Aachen Münchener Versicherung in Aachen (Kadawittfeldarchitektur, Aachen)

Bauphysik

Sonnenschutz: Sonnenschutzgläser

Die Produktion und Verarbeitung von Gläsern mit Längen von bis zu 18 Metern und mehr stellt heute technisch kein Problem mehr dar.

Die Produktion und Verarbeitung von Gläsern mit Längen von bis zu 18 Metern und mehr stellt heute technisch kein Problem mehr dar.

Vertikale Glaselemente

Überlängen

Aufbau von Verbundsicherheitsglas (VSG)

Aufbau von Verbundsicherheitsglas (VSG)

Funktionsgläser

Verbundsicherheitsglas (VSG)

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
BauNetz Wissen Glas sponsored by:
Saint-Gobain Glass Deutschland