Holzschutz

Holz ist ein vielfältig einsetzbarer Baustoff, der allerdings auch zahlreichen Tieren und Pilzen als Lebensraum oder Nahrung dient. Verbautes Holz muss für diese Lebewesen unbewohnbar und ungenießbar werden. Oft geschieht dies unter Einsatz von Bioziden. Das muss aber nicht sein. Wasserentzug ist eine nachhaltige und ungiftige Methode, das Holz dauerhaft zu schützen. Denn kein Holzbewohner oder Holzzerstörer kann sich im Holz ansiedeln, wenn dies dauerhaft trocken gehalten wird. Im Innenraum ist dies bei gutem Raumklima einfach zu gewährleisten, ein chemischer Holzschutz ist hier immer unnötig. Im Außenbereich ist es schwieriger. Vorbeugend kommt hier der Konstruktionsweise und der Art des verbauten Holzes eine zentrale Bedeutung zu. Konstruktiver Holzschutz kann Biozide ersetzen. Er umfasst Maßnahmen des Witterungsschutzes, das Ableiten von Niederschlägen, Hinterlüftung von Verschalungen, Vermeidung von Erdkontakt und der Auswahl geeigneter, resistenter Hölzer.

Ist eine Besiedlung des Holzes bereits erfolgt, müssen bekämpfende Maßnahmen eingeleitet werden. Damit sollte ein zertifiziertes Unternehmen für Schädlingsbekämpfung beauftragt werden. Als Laie ist es nur in Ausnahmefällen (nichttragendes Bauholz oder bewegliche Güter) gestattet, Holzzerstörer chemisch zu bekämpfen.

Holzschutzgrundierungen, Imprägnierungen und pigmentierte Lasuren, Lacke oder Farben dienen im Außenbereich dem Schutz gegen ultraviolette Strahlung und der Pilzbesiedlung. Gerade für Produkte im Holzschutzbereich gilt: Möglichst Produkte mit RAL-Gütezeichen oder Produkte mit Volldeklaration verwenden! Denn unspezifische Biozide können gegen jedes Lebewesen wirken, d.h. auch Menschen oder Haustiere können gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt werden.

Grundierungen und Imprägnierungen
Holzschutzgrundierungen können sowohl lösemittelhaltig als auch wasserbasiert sein. Sie enthalten bläuewidrige Substanzen, die das Holz vor verfärbenden Pilzen schützen. Imprägnierungen dringen tief in das Holz ein und verschließen die Holzporen. Sie bestehen oft aus wasserabweisenden Verbindungen wie Paraffinen, Wachsen, Kunstharzen und Silikonen oder Ölen, die alle eine Aufnahme von Feuchtigkeit verhindern. Holzzerstörende Pilze und Tiere können Holz nur ab einer bestimmten Mindestfeuchtigkeit besiedeln.

Lasuren und Lacke
Lasuren unterscheiden sich von Lacken durch einen niedrigeren Bindemittelanteil, dadurch dringen sie tiefer ein und sind offenporig. Lacke sind filmbildend. Offenporige Systeme sind für Holz grundsätzlich besser geeignet, da es durch eindringende Feuchtigkeit zu Holzquellung und damit zur Rissbildung der Lackoberfläche kommen kann. Produkte, die ausschließlich für den Außenbereich angeboten werden, sollten grundsätzlich nicht innen angewendet werden, da sie meist Biozide enthalten. Technische Merkblätter, Sicherheitsdatenblätter oder die Volldeklarationen bieten Informationen über die Inhaltsstoffe. Im Innenraum sind Holzschutzmittel unnötig. Lasuren, Lacke, Öle oder Wachse werden hauptsächlich als Oberflächenschutz in Feuchtbereichen oder aus dekorativen Gründen eingesetzt.

Bekämpfender Holzschutz
Hat sich ein Schädling im Holz eingenistet, sollte dieser zunächst identifiziert werden. Die Artbestimmung des Schadorganismus wirkt sich auf die Wahl der Bekämpfung aus. Ein Befall kann thermisch oder chemisch bekämpft werden. Grundsätzlich unterliegen bekämpfende Holzschutzmittel für tragende Bauteile wie Dachstühle der baufachlichen Aufsicht, d.h. nur Fachleute dürfen diese Produkte verarbeiten. Für nichttragendes Bauholz sollte eines der zahlreichen zertifizierten Holzschutzmittel (RAL-Gütezeichen) verwendet werden. Zur nachhaltigen Sanierung ist die Identifizierung und Beseitigung der Feuchtigkeitsquelle unbedingt notwendig.

Bildnachweis: Berufsgenossenschaft Holz und Metall, Mainz-Weisenau

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