Handgefertigtes Musselinglas

Mit eingeätzten Gründerzeit- und Jugenstilmotiven

Mattierte Glasoberflächen werden heute in der Regel im Sandstrahlverfahren hergestellt; Muster oder Strukturen inzwischen auch mit der Laser-Innengravur. Das Ätzen mittels Flusssäure, wie es früher üblich war, ist dagegen selten geworden. Eine der wenigen Betriebe, die diese Technik noch anwendet, ist die Glasdesign Werkstatt aus Wedel. Nach alter Handwerkskunst fertigt sie unter anderem das sogenannte Musselinglas an, ein transluzentes Glas mit eingeätzten Gründerzeit- und Jugendstilmotiven. Eingesetzt wurde es ursprünglich zumeist in Eingangstüren, wo es Licht in die Wohnungen bringen sollte, Einblicke aber nicht gewünscht waren.

Lediglich das Muster ist klar durchsichtig, der Rest der Glasoberfläche ist matt (Abb. Dekor MG 1)
Hergestellt wird das Glas im Mattätzverfahren (Abb. Dekor MG 5)
Das Glasformat beträgt 60 x 160 cm (Abb. Dekor MG 9)

Die Glasbearbeitung erfolgt im Mattätzverfahren. Dabei wird die Glasoberfläche zunächst mit säureunempfindlichen Wachsen oder speziellen Lacken versehen. Zu ätzende Bereiche werden manuell von der Beschichtung befreit und die Ätzung vorgenommen, sodass am Ende das Motiv blank und durchsichtig bleibt. Erhältlich ist das Musslinglas im Format 60 x 160 cm mit vielen verschiedenen Dekoren. Als Basisglas verwendet die Werkstatt 4 mm dünnes, thermisch entspanntes Floatglas. Anwendungsmöglichkeiten sind Türen, Fenster, Oberlichter oder Möbel.

Hersteller: Glasdesign Werkstatt, Wedel

Fachwissen zum Thema

Säuremattiertes Glas – die Mattierung ist abhängig von der Einwirkungsdauer der Säure (SGG Satinovo Mate)

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Glasbearbeitung

Ätzen von Glas

Herstellung

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Basisgläser

Floatglas

Im Rasterelektronenmikroskop (750 x Vergrößerung) sind die scharfen Mikroschädigungen auf der gesandstrahlten Glasoberfläche deutlich erkennbar

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Glasbearbeitung

Sandstrahlen von Glas

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