Hallendachkonstruktion mit gedämmten Dehnfugen

Neubau Messehallen in München

Zwei neue Hallen erweitern die Messe München und bieten je 10.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche. Mit C5 und C6 befinden sich nun 18 Hallen auf dem weitläufigen Gelände des ehemaligen Flughafens Riem. Die leicht gewölbten Dächer mit Oberlichtern überspannen jeweils eine Länge von 143 und eine Breite von 71 Metern. Die Hallendachkonstruktion inklusive des Dämmstoffs muss dabei hohe Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz erfüllen. Die Planer wählten ein nichtbrennbares System aus hoch belastbaren und lastverteilenden Steinwolledämmplatten von Rockwool. Besonderes Augenmerk galt der Ausbildung und Dämmung der Bewegungsfugen, für die man in den Laboren des Herstellers und in der Materialprüfanstalt Stuttgart eine innovative Lösung entwickelt hat.

Die Hallendachkonstruktion inklusive des Dämmstoffs muss dabei hohe Anforderungen an den Wärme-, Schall- und Brandschutz erfüllen. Zum Einsatz kommt eine zweilagige Steinwolledämmung.
Auf der unteren Schicht Hardrock 038 ist die hoch belastbare Dämmplatte Megarock verlegt.
Als Abdichtung darüber dienen Kunststoffbahnen.

Wärme-, Schall- und Brandschutz

Als tragende Dachschale kommen gelochte Akustik-Trapezprofile zum Einsatz, die den hohen Innenraumlärmpegel in den Messehallen reduzieren. Zur Schallabsorption wurden schallabsorbierende und nichtbrennbare Profilfüller aus Steinwolle eingelegt. Die Dachdämmung über der Elastomerbitumendampfsperre ist zweilagig und jeweils 6 cm dick. Sie besteht aus den nichtbrennbaren Steinwolledämmplatten Hardrock 038 und der hoch belastbaren Dachdämmplatte Megarock. Als Abdichtung darüber dienen Kunststoffbahnen. Rutschfeste Platten bilden die Geh- und Wartungswege.

Die Dachkonstruktion der beiden Messehallen musste unter anderem für hohe Anhängelasten ausgelegt werden, damit die Aussteller den Messeausbau daran befestigen können. So sind insgesamt 1.740 Meter Dehnfugen über den Bindern des Trapezdaches angeordnet. Die Dämmung dieser Fugen sollte den gleichen Anforderungen an Wärme-, Schall- und Brandschutz gerecht werden wie die Dachflächendämmung.

Flexible Dämmung der Dehnfuge

Die Bewegungsfugen sind mit flexiblen Steinwollestreifen aus halbsteifen Fassadenplatten gedämmt, wobei die Faserstruktur vertikal um 90 Grad gedreht zur Fuge angeordnet ist. Zusätzlich sind die Dämmstoffstreifen vorkomprimiert und mit etwa 4 cm Übermaß eingebaut, damit die Fugen unter Last ebenso wie im Normalzustand vollständig ausgefüllt bleiben und somit Wärmebrücken verhindert werden. Die Kunststoffabdichtung reicht bis zur Fuge und ist an flankierenden U-Profilen befestigt. Halbrunde Schaumstoffblöcke mit Glasvlies und einer Abdichtung in Streifenform ermöglichen eine Längendehnung.

Labortest und Brandprüfung

Vor dem Einbau prüfte der Hersteller die beschriebene Fugenausbildung in seinem Labor, um zu gewähren, dass die Fugen auch bei starken Bewegungen des Daches vollständig ausgefüllt bleiben. Diese getestete Dehnfugenausbildung wurde zudem anschließend in der Materialprüfanstalt in Stuttgart einer Brandprüfung nach DIN 1187 unterzogen und erst dann montiert.

Hersteller: Rockwool, Gladbeck

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