Halle für das Verkehrshaus in Luzern

Schilderwand als Hülle

Das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern ist der Geschichte des Verkehrs auf der Straße, der Schiene, dem Wasser, in der Luft und im Weltall gewidmet. Konzipiert als Museum und Erlebnisraum zeigt es eine Vielzahl von Fahrzeugen in ihrem jeweiligen kulturellen Kontext. Infolge eines Wettbewerbs von 1999 erhielten die Zürcher Architekten Annette Gigon und Mike Guyer 2005 den Auftrag, das bestehende Areal des Verkehrshauses schrittweise zu erneuern. In einem ersten Bauabschnitt wurden 2009 das Eingangsgebäude FutureCom (siehe: zum Thema) und ein Ersatz der Halle für Straßenverkehr fertiggestellt. Das zweigeschossige Ausstellungsgebäude ist nahezu als Black Box konzipiert und erinnert an übliche Parkgaragen oder Werkhallen.

An einer Ecke treffen die Autobahn- auf die Bundesstraßenschilder
Autos auf Knopfdruck
An den abgewandten Seiten sind die Schilder verkehrt herum montiert und zeigen ihre Rückseiten

Innen kommt ein automatisches Parksystem zum Einsatz: Die Automobile sind in einem Gestell dicht übereinander gestapelt, lassen sich aber einzeln auf Knopfdruck an die Besucher zur genaueren Betrachtung heranbringen. Parallel dazu ermöglichen offene Bereiche auf beiden Geschossen unterschiedliche thematische Ausstellungen. In einer einsehbaren Werkstatt können Pflege und Reparatur der Fahrzeuge beobachtet werden.

Fassade
Die Hülle des weitgehend geschlossenen Baukörpers besteht aus Blechtafeln in verschiedenen Größen und Farben. Bezeichnenderweise wählten die Architekten Verkehrsschilder als Hinweis auf die Funktion der Halle: Richtungs-, Orientierungs- und Ortsschilder sind einer Collage ähnlich aneinandergefügt. An der abgewandten Fassade, die zu den Nachbargebäuden weist, zeigen die Schilder ihre Rückseite - so wie Verkehrsteilnehmer die Tafeln sehen, die nur für den Gegenverkehr von Bedeutung sind.

Die Halle ist eine Betonkonstruktion mit umlaufender Dämmung aus Mineralwolle (2 x 10 cm). Es folgt eine schmale Luftschicht hinter Wandkassetten aus Stahlblech, die an den Betonwänden befestigt sind. Auf diesen Stahlkassetten wiederum sind die Verkehrsschilder auf Stahlprofilen mit 15 cm Abstand montiert. -us

Bautafel

Architekten: Annette Gigon / Mike Guyer, Architekten Zürich
Projektbeteiligte: Karl Steiner, Luzern (Totalunternehmer); Schweingruber Zulauf Landschaftsarchitekten, Zürich (Landschaftsarchitektur)
Bauherr: Verkehrshaus der Schweiz, Luzern
Fertigstellung: 2009
Standort: Lidostraße 5, CH-6006 Luzern
Bildnachweis: Gigon / Guyer Architekten, Heinrich Helfenstein sowie Verkehrshaus, Zürich

Fachwissen zum Thema

Eingangsbereich, oben die Terrasse der Kongressebene

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Kultur/​Bildung

Eingangsgebäude des Verkehrshauses Luzern

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

Goldfarben eloxiertes Aluminium am Berliner Axel-Springer-Hochhaus (1965), Architekten Melchiorre Bega, Gino Franzi, Franz Heinrich Sobotka und Gustav Müller

Materialien

Metalle

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

Eine der frühesten Vorhangfassaden aus Stahl und Glas ist die Fassade der Fagus-Werke in Alfeld von Walter Gropius. Die Aufnahme von 1913 zeigt das Gebäude kurz nach Fertigstellung der zweiten Bauphase noch vor Beginn des Ersten Weltkriegs.

Materialien

Stahl, Edelstahl, Cortenstahl

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