Grundwissen moderner Holzbau

Grundwissen moderner Holzbau

Bundesbildungszentrum des Zimmerer- und Ausbaugewerbes (Hrsg.)

Praxishandbuch für den Zimmerer
Bruderverlag Albrecht Bruder, Köln 2019
4., aktual. u. erw. Auflage.; 424 Seiten mit 449 farb. Abb. u. 75 Tab.; Format 16,8 x 24 cm, kartoniert

Preis: 49 EUR

ISBN 978-3-87104-261-4

Die Zusammenhänge zwischen den natürlichen Eigenschaften von Holz, seinem Feuchtegehalt und den Einsatzmöglichkeiten als Baumaterial werden zu Beginn des Fachbuchs Grundwissen moderner Holzbau – Praxishandbuch für den Zimmerer beleuchtet. Dessen 4. Auflage ist 2019 erschienen, die Inhalte wurden den aktuellen Regelwerken entsprechend angepasst. Gleich zu Beginn wird klar, wie wichtig eine genaue Definition und Klassifizierung bestimmter Holzarten bzw. Werkstoffe ist, wie wesentlich für die Eignung als Baumaterial Beschaffenheit, Zuschnitt und Holzfeuchte sind.

Im Folgenden geht es um Holz- und Gipswerkstoffe, ihre Eigenschaften und Einsatzbereiche. Auch Dämmstoffe aus Holzfasern, Zellulose und Mineralfaser werden beschrieben, weitere nur am Rande behandelt. Von größerem Umfang ist das Kapitel Tätigkeiten im Holzbau, in dem es beispielsweise um das Formen bzw. Zuschneiden und Kleben von Bauteilen geht. Das Zuschneiden mit CNC-Maschinen wird erläutert und ist illustriert durch Fotos und Zeichnungen. Ermöglichen diese in vielen Fällen höhere Präzision, ist hin und wieder doch eine manuelle Nachbearbeitung erforderlich.

Die Dachausmittlung, das heißt, „die Verschneidung mehrerer Dachflächen im Grundriss einer Zeichnung” und die Schiftung, d. h. „Ermittlung der Anrisslinien auf den Konstruktionshölzern, die sich bei komplexeren Dachgeometrien (...) ergeben können" gehören zu den grundlegenden Kenntnissen eines Zimmerers und werden in Text und Zeichnungen erläutert. Wärmeschutz, Schallschutz, Holzschutz, Statik und die Aussteifung von Gebäuden gehören zu den Theoretischen Grundlagen, zusammengefasst im dritten Kapitel. Die dazugehörigen Normen finden immer wieder Erwähnung, Grafiken und Tabellen veranschaulichen die Inhalte.

Dem Holzrahmenbau ist ein ausführlicher Beitrag unter den Bauweisen im vierten Kapitel gewidmet: In Nordamerika seit über 100 Jahren bewährt, findet er – etwas modifiziert – ab den 1970er-Jahren und verstärkt seit den Neunzigern auch in Mitteleuropa Verwendung. Es wird angemerkt, dass der Holztafelbau eher für die industrielle, der Holzrahmenbau hingegen für die handwerkliche Fertigung stünde. Dächer und Dachkonstruktionen sind ein weiteres wichtiges Thema; Wände und Decken werden in verschiedenen Varianten samt ihrer Vor- und Nachteile bzw. Besonderheiten aufgeführt. Im Hallenbau spielen Binder eine große Rolle, die als Parallelträger aus Vollholz, ein- oder mehrteilig, als Bögen und Rahmen, aber auch als Fachwerkbinder ausgeführt werden. Bei letzteren kommt es besonders auf die Verbindungen bzw. Fachwerkknoten an, die unterschiedlich ausgeführt werden können.

Die Verbindungen im Holzbau insgesamt sind Thema des elften Kapitels. Unterschieden werden starre und nachgiebige Verbindungen – abhängig von den auftretenden Verformungen. Eine Verklebung ermöglicht eine starre Verbindung ohne merkliche Verformung, während mechanische (z. B. Nägel, Klammern, Stabdübel, Ring- und Scheibendübel) oder zimmermannsmäßige Verbindungen zu den nachgiebigen Verbindungsarten zählen. Worauf es bei diesen zu achten gilt, damit sie dauerhaft wirksam sind, ist im Detail zeichnerisch ausgeführt.

Das Praxishandbuch informiert verständlich und umfassend. Es richtet sich nicht allein an Auszubildende im Handwerk, sondern ebenso an Architektinnen und Ingenieure. -us

Fachwissen zum Thema

Brettschichtholz (BSH) besteht aus beliebig vielen, festigkeitssortierten Brettlamellen mit maximal 45 mm Dicke, die faserparallel zu Trägern verklebt sind.

Brettschichtholz (BSH) besteht aus beliebig vielen, festigkeitssortierten Brettlamellen mit maximal 45 mm Dicke, die faserparallel zu Trägern verklebt sind.

Baustoff Holz

Bauprodukte im Ingenieurholzbau: Übersicht

Holzarten und spezifische Eigenschaften

Holzarten und spezifische Eigenschaften

Baustoff Holz

Eigenschaften und Merkmale von Holz und Holzwerkstoffen

SWG Produktion Schraubenwerk Gaisbach. 2019: Tertiärtragwerk: Pfetten im Abstand der Knotenverbindungen des Sekundärtragwerks; Sekundärtragwerk: einfeldriges Strebenfachwerk mit Pfosten, innere Streben druckbeansprucht, äußere Streben zugbeansprucht; Primärtragwerk: 82 m langes und 3,8 m hohes, zweifeldriges Pfostenfachwerk mit Druckdiagonalen und Zugpfosten. Einzelspannweiten: 42 m (L) und 40 m; statische Höhe (H) entspricht dem Abstand der Schwerachsen von Obergurt und Untergurt H = 3,52 m – H / L = 1 / 12. Querkraftnulldurchgang liegt bei ca. 40% der Feldlänge vom Endauflager entfernt.

SWG Produktion Schraubenwerk Gaisbach. 2019: Tertiärtragwerk: Pfetten im Abstand der Knotenverbindungen des Sekundärtragwerks; Sekundärtragwerk: einfeldriges Strebenfachwerk mit Pfosten, innere Streben druckbeansprucht, äußere Streben zugbeansprucht; Primärtragwerk: 82 m langes und 3,8 m hohes, zweifeldriges Pfostenfachwerk mit Druckdiagonalen und Zugpfosten. Einzelspannweiten: 42 m (L) und 40 m; statische Höhe (H) entspricht dem Abstand der Schwerachsen von Obergurt und Untergurt H = 3,52 m – H / L = 1 / 12. Querkraftnulldurchgang liegt bei ca. 40% der Feldlänge vom Endauflager entfernt.

Konstruktionselemente

Fachwerkträger und unterspannte Träger

In der Praxis sind Holzkonstruktionen heute meist Mischkonstruktionen verschiedener Bauweisen oder Hybride mit anderen Materialien wie Stahl oder Beton (im Bild: Geschosswohnungsbau in Wien, geplant von querkraft architekten und Berger + Parkkinen Architekten, Wien).

In der Praxis sind Holzkonstruktionen heute meist Mischkonstruktionen verschiedener Bauweisen oder Hybride mit anderen Materialien wie Stahl oder Beton (im Bild: Geschosswohnungsbau in Wien, geplant von querkraft architekten und Berger + Parkkinen Architekten, Wien).

Einführung

Holzbaukonstruktion heute

Surftipps

Kontakt Redaktion Baunetz Wissen: wissen@baunetz.de
Baunetz Wissen Holz sponsored by:
Informationsdienst Holz | getragen durch den Informationsverein Holz, Düsseldorf
Kontakt: +49 (0) 211 9665580 | info@informationsvereinholz.de
und Holzbau Deutschland Institut e.V., Berlin
Kontakt: +49 (30) 20314533 | kontakt@institut-holzbau.de
und Studiengemeinschaft Holzleimbau e.V., Wuppertal
Kontakt: +49 (0) 20276972732 | info@studiengemeinschaft-holzleimbau.de