Grauwassernutzungsanlagen

Wasserrecycling für die Umwelt

Schnitt durch eine Grauwassernutzungsanlage:1 - Vorrecyclekammer2 - Hauptrecyclekammer3 - Betriebswasserkammer

Grauwassernutzungsanlagen (GWNA) gewinnen neben Regenwassernutzungssystemen zunehmend an Bedeutung. GWNA erzeugen aus Grauwasser (gebrauchtes fäkalienfreies Abwasser) hygienisch sauberes Klarwasser. Für einen 4-5 Personen-Haushalt beträgt das Einsparpotenzial durch Grauwassernutzung bis zu 90.000 Liter und mehr pro Jahr. Dabei wird nicht nur Trinkwasser gespart, auch das noch teuere Abwasser reduziert.

Grauwasser kann je nach Anlagenanbieter mit verschiedenen Verfahren aufbereitet werden. Nach einem mechanischen Verfahren entweder durch weitere physikalische Verfahren oder durch eine biologische Aufbereitung. Manchmal lässt sich Grauwasser wegen seiner günstigen Temperatur für die Wärmerückgewinnung in einer Wärmepumpe für die Raumheizung nutzen. Die Aufbereitung von Grauwasser erfolgt ohne Chemikalien und ohne Geruch.

Im Folgenden wird ein biologisch-mechanisches vierstufiges Verfahren beschrieben:

  • 1. Stufe - Vorfiltration in Behälter 1
  • 2. Stufe - Vorreinigung Behälter 1
  • 3. Stufe - Sedimentabzug Behälter 2
  • 4. Stufe - Entkeimung in Behälter 3
Stufe 1
Das Grauwasser fließt über einen Filter mit automatischer Rückspülung in den Behälter 1. Über diese elektronisch gesteuerte Rückspülung wird der Filter mit Betriebswasser aus dem Behälter 3 gespült und das anfallende Schmutzwasser in die Kanalisation eingeleitet.

Stufe 2
Im Behälter 1, auch Vorrecyclekammer genannt, wird das Wasser vorgereinigt. Nach einer dreistündigen Aufbereitungszeit wird es zur weiteren Reinigung in den Behälter 2, die Hauptrecyclekammer gepumpt. In beiden Behältern wird das Wasser biologisch unter aeroben Bedingungen durch Zufuhr von Sauerstoff gereinigt. Dabei siedeln sich Mikroorganismen auf frei schwebenden Schaumstoffkörpern an und reinigen das Füllwasser. Die Reinigung wird automatisch gesteuert.

Stufe 3
Die Sedimente, welche durch die biologische Reinigung entstehen, setzen sich in den Behältern 1 und 2 ab. Sie werden in regelmäßigen Abständen vollautomatisch abgesaugt und in die Kanalisation abgeführt.

Stufe 4
Bevor das Wasser in den Behälter 3, der Betriebswasserkammer, gepumpt wird, erfolgt eine Entkeimung mit UV-Licht-Desinfektion. Das Wasser ist danach hygienisch unbedenklich und geruchsfrei. Danach bringt die eingebaute Druckpumpe das Betriebswasser auf den max. Betriebsdruck von 4,6 bar zur Entnahme. Die Druckpumpe wird durch einen Druckschalter angesteuert, der durch einen Verbrauch aktiviert wird, beispielsweise der WC-Spülung.

Sollte nicht genügend Betriebswasser zur Verfügung stehen, wird vollautomatisch Trinkwasser nachgespeist. Die Einspeisung erfolgt über Füllstandregelung im Behälter 3.

Installation und Wartung
Die Installation einer Grauwasseranlage kann nur durch eine Fachfirma erfolgen. Dabei ist die DIN 1988 zu beachten. In ihr ist strikte Trennung der Trinkwasserinstallation von der Grauwasserverteilung festgeschrieben. Ebenso ist die Kennzeichnung der Grauwasserleitungen, auch Betriebswasserleitung genannt, sowie aller Zapfstellen Pflicht.

Bildnachweis: Pontos, Schiltach

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