Glass Cube in Bad Driburg

Böden in Weiß

Auf dem Firmengelände des Familienunternehmens Glaskoch, das unter dem Markennamen Leonardo weltweit Glas- und Geschenkartikel vertreibt, entstand ein multifunktionales Ausstellungsgebäude. Das Gestaltungskonzept von 3deluxe vereint integrativ Architektur, Interior, Grafikdesign und Landschaftsplanung.

Die organisch geformten weißen Genetics verbinden verschiedene Funktionszonen miteinander
Geschwungene Linien und Flächen bewirken ein fließendes Innenraumgefüge

Auf einer Nutzfläche von 1.200 Quadratmetern verbindet ein offen gestalteter Grundriss Präsentation, Seminar- und Konferenzräume sowie verschiedene Arbeitsbereiche. Die Glasfassade des Gebäudes stellt die Schnittstelle zwischen Innen und Außen dar. Ein transparenter Druck im Scheibenzwischenraum verfremdet die Ein- und Ausblicke. Darauf abgebildet sind sich überlagernde Fotos und Renderings von Motiven der umgebenden Architektur und Landschaft. Die Fassadengestaltung verbindet so die Standortmerkmale mit dem Material und der Produktphilosophie des Unternehmens.

Zwei kontrastierende Gestaltungselemente prägen den Bau: das stringente, quaderförmige Hüllvolumen und die mittig darin eingestellte Freiform. Deren wellenförmig geschwungene, weiße Wandfläche umschließt einen Ausstellungsbereich und begrenzt auf einer Seite den Umgang entlang der Glasfassade. Der Umgang ist von Tageslicht durchflutet. Er soll für informelle Meetings und Veranstaltungen genutzt werden und dient der kurzzeitigen Erholung. Vorwiegend ist er mit maßgefertigtem Loungemobiliar eingerichtet.

Drei organisch geformte, weiße Pfeiler – so genannte Genetics – verlaufen teilweise durch Öffnungen der gewellten Wand und verknüpfen so verschiedene Zonen miteinander. Ihre Oberflächen sind aus tiefgezogenen Halbschalen in Acryl gefertigt. Darunter befinden sich von einer Holzskelettkonstruktion ummantelte Stahlstangen. Die Form der Innenwände entstand nach einem computergenerierten Modell. Ihre Konstruktion erfolgte in einer speziellen Trockenbauweise, bei der gegenseitig gekrümmte Gipskartonplatten in komplexen Verschneidungsformen überlagert wurden.

Boden
Die geschwungene Linienführung der Wände setzt sich in der Abhangdecke als System von Lüftungsfugen sowie in den Bodenflächen fort. Den Eingangsbereich markiert ein hochwertiger Polyurethan-Kunstharzboden mit eingelegten, formgefrästen Edelstahlschienen. Diese Schienen bewirken eine unbestimmte Tiefe des Bodenbelags. Durch seine glatte Oberfläche entsteht ein starker Kontrast zum ebenfalls weißen Schlingenteppich, der im Ausstellungsbereich und im Umgang verlegt ist. Seine angenehmen haptischen Eigenschaften tragen zur Aufenthaltsqualität im Gebäude bei. Ein weiteres Kriterium für den Teppich auf der größten Fläche im Innenraum ist seine schalldämmende Wirkung.

Auch die Treppen sollten sich farblich homogen einfügen und wurden aus weißem Micronit gefertigt, einem hoch beanspruchbaren Granitquarzit. Zur Abgrenzung der Empfangslounge, einer Bar und eines Schmuckraumes vom übrigen Innenraum sind diese mit dunklem Parkett versehen. Es besteht aus 22 mm starkem, kerngeräucherten Eichen-Stirnholz, dessen Oberfläche 2-fach schwarz geölt wurde.

Bautafel

Architekten: 3deluxe, Wiesbaden
Projektbeteiligte: System Modern, Wiesbaden (Projektentwicklung und -management); Ingenieurbüro J. Steinkemper, Paderborn (Bauleitung, Realisation, Statik); 3deluxe graphics, Wiesbaden (Grafikdesign); Object Carpet, Denkendorf/Stuttgart (Teppichboden); Bolidt, Geseke (Kunststoffboden); Object Stone, Kassel (Steinboden)
Bauherr: Leonardo/Glaskoch, Bad Driburg
Fertigstellung: Mai 2007
Standort: Bad Driburg
Bildnachweis: 3deluxe, Emanuel Raab, Florian Kresse

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