Glasarten
Einfachglas
ohne besondere Anforderungen ist als Glas für Bilderrahmen, für
Möbel oder als einfaches Trennglas in den Stärken von 2 mm bis 19
mm bekannt. Beim Bruch zerspringt es in scharfkantige Scherben. Es
ist in verschiedenen Farben erhältlich.
Gussglas
verbindet die Eigenschaften des Sichtschutzes mit einer hohen
Lichtdurchlässigkeit. Dabei ist die so genannte
Durchsichtsminderung in vier Klassen eingeteilt. Bei der
Durchsichtsklasse I ist ein Gegenstand hinter der Glasscheibe noch
gut zu erkennen, bei der Durchsichtsklasse IV zeichnet sich der
Gegenstand nur noch verschwommen ab. Neben verschiedenen
Oberflächengestaltungen gibt es das Gussglas auch mit einer
netzförmigen Einlage aus Stahldraht. Dieses Drahtglas
besitzt günstigere Brucheigenschaften und ist generell
widerstandsfähiger als vergleichbares Gussglas.
Einscheibensicherheitsglas (ESG)
erreicht man durch ein spezielles Herstellungsverfahren. Es ist
schlagsicher und kann Ballwürfen und Hammerschlägen standhalten.
Beim Bruch zerfällt es in stumpfkantige Glaskrümel. Bohrungen und
Ausschnitte im Glas müssen bereits vor dem endgültigen Aushärten
ausgeführt werden.
Verbundsicherheitsglas (VSG)
besteht aus zwei oder mehreren Glasscheiben, die mit transparenten
oder farbigen Kunststofffolien kraftschlüssig zusammengefügt sind.
Beim Bruch der Scheibe bleibt das gebrochene Glas an den Folien
haften.
Isolierglas
ist eine Verbundkonstruktion von zwei oder mehr Glasscheiben und
einem oder mehreren Zwischenräumen, sogenannten SZR
Scheibenzwischenräumen. Isolierverglasungen erfüllen generell
höhere Anforderungen an Wärme- und Schallschutz als
Einscheibenverglasungen. Heute gibt es mehrere Möglichkeiten, zwei
oder mehr Glasscheiben zu einem Isolierglaselement zu
verbinden:
- Beim Ganzglas-Randverbund wird der Scheibenzwischenraum bereits
in der Glasschmelze hergestellt, die beiden flankierenden Scheiben
sind an den Rändern homogen mit Glas verbunden. Diese
Verbindungsart ist heute allerdings weniger gebräuchlich.
- Beim Randverbund aus Metall (Aluminium, Edelstahl) oder Kunststoff (glasfaserverstärkte High-Tech-Stoffe) sowie Dichtstoffen werden die Glasscheiben mit einem Distanzhalter zusammengefügt. Neben einfachen Konstruktionen für die herkömmlichen bauphysikalischen Ansprüche gibt es eine Reihe hochwertigerer Verbundkonstruktionen für höhere und höchste Anforderungen an Wärme, Schall und Sonnenschutz. Je nach Anforderung können einzelnen Scheiben dabei spiegelnd beschichtet, farbig oder klar sein. Der Scheibenzwischenraum ist üblicherweise zwischen 8 mm bis ca. 20 mm breit, wird hermetisch abgedichtet, entfeuchtet und oft mit Gas gefüllt. Die Entfeuchtung der eingeschlossenen Luft beziehungsweise die Gasfüllung sollen ein Beschlagen der Scheiben im Zwischenraum verhindern.
Antik- und Tiffanyglas
ist ein dekoratives Glas mit einer sehr unregelmäßigen Oberfläche.
Diese Glasart wird heute noch in Walzenform mundgeblasen und
anschließend zu Platten auseinandergeschnitten. Seine durchgehende
Farbe erhält es über verschiedene eingemengte Zusätze wie Eisenoxid
oder Gold. Dabei sind Farbgebungen von durchscheinend bis fast
deckend erhältlich. Grüne und tiefrote Farbtöne sind wegen ihres
hohen Goldanteils besonders teuer. Besonders attraktiv erscheinen
in der Struktur des Glases die kleinen Lufteinschlüsse, die diesem
Glas seine spezielle Eigenart verleihen.
Bildnachweis: BGT Bischoff Glastechnik