Gestein, Bearbeitung und Verlegetechnik

Mit Hilfe von Lasertechnik geben spezielle Diamantsägen den bergfeucht gehaltenen Blöcken eine erste Form
Bei aller Mechanisierung werden die formgebenden Bearbeitungsgänge, wie z. B. das Spalten, noch immer in qualifizierter Handarbeit ausgeführt
Den letzten Schliff erhält der Schiefer beim sog. Zurichten. Hier erhält der Schiefer seine endgültige Form, die Löcher werden eingestanzt und die Schieferplatten nach Größe sortiert

Die Qualität von Naturstein hängt nicht nur von den Materialeigenschaften ab, auch die Bearbeitung wirkt sich erheblich auf seine Verwendung als Baustoff aus. Bei Schiefer ist auf eine sach- und fachgerechte Behandlung vom Abbau der Rohblöcke über die Zurichtung und Lagerung bis hin zur eigentlichen Eindeckung zu achten.

Zur Qualitätsbeurteilung von Schiefer gibt es zahlreiche Prüfmethoden. Bereits der Entstehungsprozess und die Besonderheiten der einzelnen Vorkommen stellen einen eigenen wissenschaftlichen Bereich dar und nur ein Fachmann kann aus der Vielfalt der einzelnen Prüfdaten Rückschlüsse ziehen. Um die Qualität eines Schiefers zu beurteilen, sind viel Erfahrung und Fachwissen nötig, für den Nicht-Fachmann ist die Beurteilung der Qualität eines bestimmten Schiefers praktisch unmöglich.

In den einzelnen Gewinnungs- und Fertigungsstufen sowie Qualitäts-Kontrollstufen sind unterschiedliche Kenntnisse notwendig, so bei der Aus- und Vorrichtung, beim Gewinnungsvorgang selbst, bei der Vorselektion, der Vorspaltung, dem Sägen, Spalten, Zurichten und dergleichen:

  • Nach den Fachregeln des Deutschen Dachdeckerhandwerks sind die Spaltdicken (4-6 mm, im Mittel 5 mm) einzuhalten. Zudem müssen Winkel und Hieb eingehalten werden.

  • Die Haukanten sind ohne Schäden herzustellen, und die Befestigungslöcher müssen richtig angeordnet sein. Ecken dürfen nur dann fehlen und besondere Ausbrüche nur dann in Kauf genommen werden, wenn dies mit den Überdeckungsregeln vereinbar ist und nicht zu Wasserläufern führt, was die Regensicherheit des Daches gefährdet.

  • Aus Gründen des natürlichen Regenlaufs wird bei Dachdeckungen die Brust entweder nicht behauen und verbleibt als Sägekante oder das Behauen geschieht dort spiegelbildlich.

Und zu guter Letzt muss der Schiefer auch am Gebäude fachgerecht verlegt werden.

Nur wenn die drei Qualitätsebenen Gesteinsbeschaffenheit, Bearbeitung und Verlegetechnik die Anforderungen erfüllen, kann Schiefer seine besonderen Eigenschaften auf Dächern und an Fassaden vollständig entfalten. Auf die Auswahl des geeigneten Schieferlieferanten und eines versierten Verlegers/Dachdeckers sollte deshalb besonderes Augenmerk gelegt werden.

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Schiefer-Dachdeckung an einem Einfamilienhaus

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Schiefer lagert häufig in mehreren Hundert Metern Tiefe - hier das größte Schieferbergwerk der Welt  „La Fraguiña“ in Spanien

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