Flughafen in München

Flexibles elektronisches Schließsystem

Seit seinem Neubau im Erdinger Moos ist der Flughafen München zu einer der größten Luftverkehrsdrehscheiben Europas geworden. Beim Terminal 1 liegt ein dezentrales Konzept mit den Modulen A-E zu Grunde. Durch großzügige Öffnung der Gebäude und Räume wird hier ein Bezug zur Landschaft, zum Himmel und zum Licht geschaffen. Trotz komplexer Bewegungs- und Transportabläufe tragen Übersichtlichkeit und Transparenz der Räume und Raumfolgen zu einem leicht erfassbaren Systemverständnis bei, das dem Fluggast die Orientierung erleichtert.

Halle des Terminal 2
Wartebereich Terminal 1

Das neue Terminal 2 aus dem Jahr 2003 liegt dem Terminal 1 gegenüber, im Osten des Flughafenareals, und ist mit diesem über das "München Airport Center (MAC)" verbunden. Das Terminal 2 besteht aus einem linearen, 980 Meter langen Pier mit 24 Fluggastbrücken und einer verglasten, großzügigen, 30 Meter hohen, 15.000 m² großen Check-In Halle. Die zweigeschossige Flughafenorganisation - oben Abflug, unten Ankunft - bietet den Fluggästen ebenfalls eine einfache und klare Orientierung.

Das Terminal 2 ergänzt so die sinnfällige städtebauliche Ordnung des Flughafens zu der Figur eines „H“ und setzt dem modularen Konzept des Terminal 1 die Organisation des Flugverkehrs über eine zentrale Halle im Zusammenspiel mit einem langen Pier-Gebäude entgegen.

Weitere bauliche Erweiterungen des Terminals 2 sind mittels der linearen Struktur ohne großen Aufwand oder Störung der Fluggäste in Zukunft möglich. Der Zubringerverkehr ist zweigeteilt: Im Norden der Check-in Halle liegt die Vorfahrt für Busse und Taxen, südlich befindet sich die Vorfahrt für Privatfahrzeuge.
Das neue Terminal verdoppelt die Kapazität des Flughafens auf 50 Millionen Passagiere pro Jahr und ist laut eigenen Aussagen das modernste Umsteigeterminal Europas.

Sicherheitstechnik
Um den Anforderungen der komplexen Infrastruktur des Flughafens gerecht zu werden, war die Integration eines ebenso sicheren wie komfortablen und flexiblen Schließsystems erforderlich. Schließlich enthält der Flughafen mit seinen rund 50 Ladengeschäften, einem Ärztezentrum, zwei Feuerwehrwachen, der Polizeidirektion, eigener Kläranlage und zwei Kapellen fast die Nutzungen einer kleinen Stadt.

An beiden Terminals kommen Sicherheitssysteme zum Einsatz: Das elektronische Schließsystem Salto iButton sowie 3KS-Zylinder in den Ladengeschäften. Der Salto iButton ermöglicht die einfache Änderung von Berechtigung, Zeitfenster und Austausch des Identmediums, was bei der häufigen Fluktuation der Ladenbetreiber wesentlich weniger kostenintensiv ist als eine mechanische Schließanlage.

Der Salto-Beschlag wurde quer an die untere Metallblende der Glastüren angebracht, um einerseits die elektronische Zutrittskontrolle zu gewährleisten, andererseits eine mechanische Feuerwehrsperre zu integrieren. Zum Schutz gegen Staub dient der Mechanismus SSW, der den Außenabmessungen des Zylinders angepasst ist. Die geringe Bauhöhe sorgt hier für einen bündigen Abschluss mit den Beschlägen.

Als Identmedium für die Angestellten der Geschäfte dient der robuste iButton, dessen Gültigkeit aus Sicherheitsgründen auf 14 Tage beschränkt ist und der auch im unteren Bereich der Glastüren angewandt werden kann. Um die Verwaltung der Zutrittskontrolle so sicher wie möglich zu gestalten, wurde ein eigenes Netzwerk errichtet. Schlüssel sind aus den selben Gründen nur sehr wenige im Umlauf. Die Updates der iButtons erfolgen im Rahmen des virtuellen Netzwerks Salto, bei dem die Berechtigungen über die Identmedien von wenigen Online-Wandlesern zu den nicht verkabelten Beschlägen übertragen werden.

Bautafel

Architekten: Prof. v. Busse & Partner Blees, Büch, Kampmann, München (Terminal 1); Architekurbüro Koch und Partner, München (Terminal 2)
Projektbeteiligte EVVA, Wien (Sicherheitstechnik), Daimler, München (Elektronik); Schindler Aufzüge und Fahrtreppen (Aufzüge Terimal 2)
Bauherr: Flughafen München (FMG) + Deutsche Lufthansa
Fertigstellung: 1992 (Terminal 1), 2003 (Terminal 2)
Standort: München
Bildnachweis: Fa. Lamilux Heinrich Strunz, Rehau (1), Schindler, Fotograf: Frank Deinhard (2), Flughafen München (3)

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