Fincube in Unterinn/Südtirol

Mobiles Wohnhaus mit Elektro-Strahlungsheizung und Photovoltaik

Ein Musterhaus der besonderen Art steht im Südtiroler Dorf Unterinn am Ritten, das auf 909 Meter über Meereshöhe nahe der Stadt Bozen gelegen ist: Fincube heißt das nach Plänen des Berliner Studio Aisslinger entworfene Holzhaus. Hinter der Idee des Fertighauses mit nur 47 m² Grundfläche steht ein Konzept, das modulares, nachhaltiges und mobiles Wohnen möglich machen soll. Modular bedeutet, dass die Grundrissgestaltung frei wählbar ist: als Wohnung, als Gästehaus oder als Büro. Hausbesitzer, die den Wohnort wechseln möchten, können mit dem Fincube umziehen. Die Konstruktion des ca. 15 t schweren Gebäudes erlaubt es, das Haus rückzubauen und an einem anderen Standort innerhalb weniger Tage wieder zu errichten. Nachhaltig sind nicht nur die verwendeten Materialien wie Holz, Glas, Keramik oder Stahl sondern auch die minimale Bodenversiegelungsfläche von 2,00 m², die sich aus der aufgeständerten Bauweise ergibt.

Eingangsbereich des Fincube
Fincube in Unterinn/Südtirol
Fincube in Unterinn/Südtirol

Das mobile Haus ist eine Holzbau-Konstruktion, das Holzskelett ruht auf vier Fundamentpunkten. Der Baukörper ist transparent. In der Holzfassade sind bodentiefe, dreifach verglaste Panoramafenster (U-Wert: 0,70 W/m²K) umlaufend in alle Himmelsrichtungen angeordnet. Die Fenster besitzen Holzlamellen zum Sonnen- und Sichtschutz. Die tragende Konstruktion und die Außenlamellen bestehen aus Lärchenholz. Die Wohneinheit besteht aus Wohn- und Schlafraum sowie Küche und Bad, die um einen Installationskern in der Gebäudemitte angeordnet sind. Die Wohnräume besitzen offene Grundrisse, die mittig angeordneten Einbaumöbel und Funktionspaneele, die gleichzeitig als Trennwände dienen, sind vom Bauherren frei wählbar. Die 3,00 m hohen Innenräume sind mit Holz verkleidet , teilweise wird für die maßgefertigten Einbauten neben Lärchenholz auch wohlriechendes Zirbelholz verwendet.

Das Haus kann schlüsselfertig mit und ohne Einrichtung gebaut werden. Optional gibt es den Fincube auch mit Balkon.

Heizungskonzept

Der Primärenergiebedarf des Fincubes liegt unter 130 kWh/m², beheizt wird er mit einer Elektro-Speicherheizung. Das Heizsystem unterscheidet sich von herkömmlichen Elektrospeicherheizungen durch einen neu entwickelten und leistungsfähigeren Speicherkern mit luftdicht eingepressten Heizleitern. Die vier Heizmodule aus Glas sind direkt in die Decke integriert. Die Wärme wird als Strahlungswärme an den Raum angegeben. Die Temperatur pro Raum wird von einer Einzelraumsteuerung geregelt. Um die Elektroheizung mit einer installierten Gesamtleistung von 3,6 kW nachhaltig zu betreiben, empfiehlt sich eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die umweltfreundlichen Strom zum Heizen erzeugt. Je nach Standort und klimatischen Verhältnissen kann der Fincube auch mit einer Klimaanlage ausgestattet werden.

Bautafel

Architekten: Studio Aisslinger, Berlin
Projektbeteiligte: Josef Innerhofer, Bozen/I (Investor); Zimmerei Lobis, Unterinn/Ritten/I (Holzkonstruktion und Fassade); Möbeltischlerei Prast, Unterinn/Ritten (Inneneinrichtung/Einbaumöbel); Heimtech des Günther Graf, Unterinn/Ritten (Elektroinstallation der Heizung); Aseco/Caladia, Adlwang/A (Hersteller Elektroheizung)
Bauherr: Lobis Elements, Renon/I
Fertigstellung: 2010
Standort Musterhaus: Hauptstraße 69, Unterinn/Ritten-Italien
Bildnachweis: Fincube, Unterinn/Ritten

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