Fassadensanierung mit integrierter Solaranlage

Die Hälfte des Strombedarfs über die Fassade

Solarstromanlagen an Fassaden produzieren vor allem Winterstrom, denn ihre vertikale Ausrichtung ist insbesondere für die flach einfallende Wintersonne günstiger als die Ausrichtung von Solaranlagen auf dem Dach. Der Wohnturm an der Aegertenstrasse 36 im schweizerischen Biel ist ein Wohnhochhaus aus den 1970er-Jahren, das seit einer umfassenden Fassadensanierung, bei der die stromerzeugenden Solarpaneele Megaslate der schweizer Firma 3S Solar Plus zum Einsatz kamen, ein modernes Antlitz zeigt. Zudem können nun bis zu 50 Prozent des eigenen Strombedarfs über die neue Solarfassade sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach erzeugt werden.

Solarstromanlagen an Fassaden produzieren vor allem Winterstrom, denn ihre vertikale Ausrichtung ist insbesondere für die flach einfallende Wintersonne günstiger als die Ausrichtung von Solaranlagen auf dem Dach.
Rund 32.500 Kilowattstunden Strom liefert die Fassadenanlage jährlich, weitere 13.500 Kilowattstunden die Anlage auf dem Flachdach.

Da die Anforderungen an Solarstromfassaden im Gesetz und den entsprechenden Regelwerken noch nicht definiert sind, ist die Anlage in Biel erst die dritte an einer Hochhausfassade errichtete Solaranlage im Kanton Bern. Im Gegensatz zu Solardächern befindet sich die Standardisierung für stromerzeugende Fassaden hier noch in den Kinderschuhen; die Genehmigung ist darum weitaus komplizierter. Das Produkt Megaslate ist sowohl für Dach- als auch für Fassadenintegration geeignet. In Windsimulationen und anderen Tests wurde laut Hersteller sichergestellt, dass die Fassade auch denen mit zunehmender Gebäudehöhe heftiger werdenden Winden trotzt.

Die Solaranlage an der Fassade verfügt über eine Leistung von 44.46 kW. Auf dem Dach wurde ebenfalls eine Solaranlage mit einer Leistung von 14.4 kWp installiert. Rund 32.500 Kilowattstunden Strom liefert die Fassadenanlage jährlich, weitere 13.500 Kilowattstunden die Anlage auf dem Flachdach. Damit soll der Solarstrom rund ein Drittel bis etwa die Hälfte des Stromverbrauchs in 46 Wohnungen decken. Mit dem lokalen Energieversorger Energie Service Biel / Bienne (ESB) hat die Genossenschaft ein virtuelles Eigenverbrauchsmodell erstellt: Das heißt, dass der Solarstrom im Haus verbraucht und nur der zusätzlich benötigte Strom in Rechnung gestellt wird.

Hersteller: 3S Solar Plus, Gwatt

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Fassadenarten

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