_Fassade

Für die energetische Modernisierung von Bestandsgebäuden – insbesondere von Geschosswohnungsbauten aus den 1950er bis 1970er Jahren – wurde in einem europäischen Forschungsprojekt an der Technischen Universität München ein System aus vorgefertigten Holzbauelementen entwickelt, das auch darum besonders interessant ist, weil es bei laufendem Betrieb montiert werden kann. Das Fassadensystem TES Energy Facade (TES steht für timber based element system) kann entweder eine alte Fassade ersetzen oder vor diese montiert werden. Die großformatigen Holzrahmenelemen­te werden nach Aufmaß vorgefertigt und können entsprechend zügig montiert werden.

Die geschoss- oder gebäudehohen Module bestehen aus einer tragenden Holzrahmenstruktur, einer Dämmschicht und einer wasserführenden Verkleidung. Sie können im Werk einschließlich der Fenster und Türen vorproduziert werden; auch die Integration von Solarmodulen oder anderer Technik ist möglich. Die spezifischen Fugen- und Anschlussdetails gewährleisten sämtliche bauphysikalischen Anforderungen wie den Brandschutz, die Luftdichtheit und den Schallschutz.

Die Fassadenelemente können an- oder abgehängt, in die Bestandskonstruktion ein- oder auf dem Fundament aufgestellt werden sowie als lastabtragende Struktur wirken, sodass sich damit auch Aufstockungen realisieren lassen, für die das Bestandsgebäude eventuell keine statischen Reserven hat. Wenn die Module vor die Bestandsfassade montiert werden, wird der Zwischenraum in der Regel mit einer aufgebrachten Dämmstofflage oder durch eingeblasene Zellulose gefüllt.

Eine weitere, bereits realisierte Möglichkeit ist die Umwandlung von Balkonen oder Loggien in Wintergärten. Bislang ist das Fassadensystem in rund fünfzig Projekten zum Einsatz gekommen.

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