Fassadenkonstruktionen
Wird Schiefer als Fassadenmaterial verwendet, kommt er meist als hinterlüftete Naturwerksteinbekleidung zur Ausführung, in Ausnahmefällen auch als Vorsatzmauerschale. Zur Gestaltung von Außenbereichen kann er auch als Trockenmauerwerk verarbeitet werden.
Die hinterlüftete Fassadenkonstruktion unterscheidet sich nicht vom konventionellen Aufbau einer Natursteinfassade mit anderen Steinsorten: Auf die tragende Konstruktion wird eine Dämmschicht aufgebracht – ggf. doppelt – dann folgt die dichtende Abdeckfolie und die Unterkonstruktion als Befestigung für die Außenhaut. Diese Unterkonstruktion dient auch als luftführende Schicht. Den äußeren Abschluss bildet das eigentliche Fassadenmaterial. Dabei unterscheidet sich Schiefer partiell durch seine Eigenschaften von anderen möglichen Deckmaterialien:
- Guter Kälte-, Feuchte- und Schlagregenschutz
- Gewährleistung von Be- und Entlüftung
- Heizkostenersparnis
- Geringe Anfälligkeit gegen Verschmutzung
- Lange Lebensdauer
- Gute Ökobilanz
Um ein orthogonal strukturiertes Fassadenbild zu erzielen, wurden geometrische Deckarten entwickelt. Seit der Jahrtausendwende entstanden zahlreiche Neubauten, auch größere Bauvorhaben, die mit einer Rechteck-Doppeldeckung, einer Waagerechten, Linearen oder Gezogenen Deckung, einer Unterlegten, Variablen oder auch Dynamischen Rechteck-Deckung bekleidet sind. Die Deckarten erfordern zwar eine entsprechende Überdeckung, erzeugen aber ein geometrisches Deckbild. Im Zuge einer steigenden Nachfrage wurden sie modifiziert – zum Beispiel durch unterschiedliche Befestigungsarten.
Als eine Entwicklung orthogonaler Fassadenstrukturen gibt es
mittlerweile auch Schieferbekleidungen, deren Platten sich nicht
überdecken. Ein positiver Nebeneffekt ist dabei der geringere
Materialverbrauch. So entstand die Symmetrische Deckung, die ganz
ohne Überdeckung auskommt. Die Schiefersteine werden mit
Edelstahlklammern in eine variable Aluminium-Unterkonstruktion
eingehängt. Die Unterkonstruktion hat energetische Vorteile, weil
die Anzahl der Eingriffspunkte (Wärmebrücken) im Mauerwerk
gegenüber einer Mörtelankerkonstruktion deutlich minimiert ist.
Eindeckungen großflächiger Fassaden sind möglich, und die
Ausführung großer Plattenformate wird erheblich erleichtert. Der
Austausch einzelner, beschädigter Schiefer ist
unkompliziert.
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