Fassaden- und Wandelemente

Ungünstiges Wetter, Zeitdruck und Schwierigkeiten bei der Verdichtung: Die Herstellung von Beton auf der Baustelle lässt sich nicht immer gut kontrollieren. Einfacher ist dies, wenn der Betoniervorgang in einen geschützten Fabrikbau verlagert wird. Unabhängig von der Witterung kann hier mit höherer Präzision gearbeitet und in Serie produziert werden. Das Ergebnis: gleichartige Fassaden- und Wandelemente.

Fassadenbekleidungen aus unbewehrtem Beton werden ebenfalls oftmals vorgefertigt.
Schematische, serielle Fassaden sind ein Hinweis auf Vorfertigung.
Bandfassade des Westin Grand Hotels in München (1969-72), Architekt: Edgar Frasch

Das Bauen mit großformatigen, tragenden Wänden, dem sogenannten Großtafelbau, ist seit den 1950er- und 1960er-Jahren verbreitet. In der Elementbauweise werden ein- und mehrschichtige Fassaden- und Wandelemente als Fertigteile vorgehängt. Mehrschichtige Elemente werden Sandwichelemente genannt. Unabhängig von der Tragstruktur des Bauwerks werden die Fassadenelemente individuell geplant und computergestützt mit höchster Präzision vorgefertigt.

Je nach Aufbau der Fassaden, ob als Loch-, Band-, Gitter-, oder Rasterfassade muss das Element im Zusammenhang mit der Konstruktion entwickelt werden. Bei der Konstruktion werden unterschieden:

  • Einschichtige, vorgehängte Wandtafeln
    Die Wandtafeln sind an der Unterkonstruktion aus Ortbeton oder Systembauteilen an Ankern aufgehängt oder befestigt. Bis zu 34 kN d.h. bis zu 30 m² große Tafeln können auf diese Weise an 2 Ankern aufgehängt werden.

  • Zwei- und mehrschichtige, vorgehängte Wandtafeln (Sandwichelemente)
    Sandwichelemente stellen die fertige Wandscheibe in ihrer statischen, bauphysikalischen und gestalterischen Funktion dar. Sie werden in Fertigteilwerken in mehreren Arbeitsgängen gefertigt. Die innen liegende Fläche kann gerollt oder maschinell geglättet ausgeführt sein.

  • Doppelwände
    Die bewehrten Doppelwand-Elemente bestehen aus zwei geschosshohen Fertigteilplatten, die durch genormte Gitterträger fest miteinander verbunden sind. Die beiden Wandschalen von mindestens 5 cm Stärke werden aus Stahlbeton gefertigt. Auf der Baustelle werden die beiden Betonschalen mit Ortbeton gefüllt. Im Werk erfolgt die statische Berechnung, nach der die erforderliche Haupt- und Querbewehrung eingebaut wird. Durch die computergestützte Vorplanung ist der individuelle Einbau von Kellerfenstern, Türzargen, Schalter- und Lampendosen sowie Leitungskanälen schon werkseitig möglich.

Die Gestaltung der vorgefertigten Fassadenelemente ist vielfältig. Die Oberflächen können in Sichtbeton, Strukturbeton oder Waschbeton gestaltet, aber auch verklinkert oder steinmetzmäßig bearbeitet sein. Die Betonqualität kann höherwertig ausgeführt werden, als dies vor Ort möglich ist, ebenso ist die Herstellung der Oberfläche aufgrund der technischen Einrichtungen eines Werks genauer.

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