Farbige Glaslamellen mit Wettersensoren

Lichtes Foyer mit blendfreiem Ausblick bei einem Forschungszentrum

Einem guten Sonnenschutz gelingt der Spagat, den Innenraum vor Überhitzung zu schützen, den Ausblick jedoch möglichst wenig zu beeinträchtigen. Mit diesem Ziel hat die Firma Colt das Produkt Shadoglass entwickelt, ein vollautomatisches Sonnenschutzsystem mit gefärbten Glaslamellen. Eingesetzt am Deutschen Primatenzentrum in Göttingen nach Plänen von agn Niederberghaus & Partner, ermöglicht es ein lichtes Foyer mit blendfreiem Ausblick. Die schmalen, schillernden Glaselemente werten das funktionale, mit einer Fassade aus Metallpaneelen konzipierte Bauwerk auf. Die Forscher hier gehen grundlegenden biologischen und biomedizinischen Fragen rund um den Körper, das Verhalten und die Evolution von Primaten nach.

Insgesamt wurden für die Fassade 199 Glaslamellen im Farbton „Parsol grün" verbaut
Je nach Sonnenstand und Wetterlage koordiniert die Software „Soltronic III" die Stellung der Glaslamellen stufenlos zwischen „offen" und „geschlossen"
Wie eine überdimensionierte Sonnenbrille ermöglichen die gefärbten Glaslamellen einen blendfreien Ausblick

Insgesamt wurden 199 Glaslamellen im Farbton „Parsol grün" an der Fassade verbaut. Vergleichbar mit einer überdimensionierten Sonnenbrille schirmen sie einen gewissen Anteil der Strahlung ab. Das Innenraumklima profitiert, weil ein großer Teil des Sonnenlichts reflektiert und die an der Fassade entstehende Wärmeenergie absorbiert wird. Da der Sonnenschutz außen liegt, wird sie im Sommer über Konvektion an der Gebäudehülle in die Umgebung abgeleitet und im Winter zur Aufwärmung des Innenraums genutzt. Die einzelnen Elemente im Format 3.250 x 300 mm reihen sich vertikal um die zweigeschossige Eingangshalle. Vor dem Erdgeschoss sind sie in einem Tragprofil stehend installiert, im ersten Obergeschoss ist die Konstruktion abgehängt. Über eine Stahlkonsole sind die Profile an den Geschossdecken aus Beton verankert. Die zur Drehbarkeit der Module benötigte Mechanik bleibt hinter horizontal gliedernden Aluminiumprofilen verborgen.

Die Position der Lamellen wird über die mikroprozessorgestützte Steuerung Soltronic III koordiniert, die Daten aus Wettersensoren auswertet. Alle Optionen sind an einem intuitiv bedienbaren Touchdisplay abrufbar, jeder einzelne Motor der 199 Lamellen lässt sich darüber aktivieren. Dies ist vor allem bei der Reinigung oder Wartung einzelner Elemente hilfreich. Auch bestimmte Lamellengruppen lassen sich unabhängig vom Wetter in die gewünschte Stellung bringen – üblicherweise sollte das System jedoch automatisch und wetterabhängig laufen.

Hersteller: Colt International, Kleve

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In der Masse durchgefärbtes Sonnenschutzglas (SGG Parsol) an der Fassade der Heinrich Böll Stiftung in Berlin, Architekten: e2a eckert eckert

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Anschlussplan einer Objektsteuerungsanlage

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Um Sonnenschutzanlagen, wie hier Außenraffstoren, perfekt in die Fassade zu integrieren, müssen sie früh in der Planung berücksichtigt werden. Architektur: Chipperfield Architects, Forum Museumsinsel, Berlin

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Grundlagen

Sonnenschutz und Fassade

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