Europäisches Bewertungsdokument (EAD)
Eine Europäische Technische Bewertung (ETA) wird ausschließlich auf Grundlage einer technischen Spezifikation ausgestellt, welche relevante Bewertungsverfahren enthält. Derartige Spezifikationen werden als Europäisches Bewertungsdokument (EAD, vom Englischen „European Assessment Document") bezeichnet. Diese gelten wie harmonisierte Normen als harmonisierte technische Spezifikation.
EADs werden von der Europäischen Organisation für Technische Bewertung (EOTA) erstellt. Liegt für die auszustellende ETA ein entsprechendes EAD nicht vor, muss dieses erarbeitet werden. Anschließend wird es an alle Technischen Bewertungsstellen der EOTA (European Organisation for Technical Assessment bzw. Europäische Organisation für Technische Bewertung) versendet, sodass in die EADs die technische und regulatorische Expertise von erfahrenen Fachleuten einfließt.
Die Fristen im EAD-Verfahren sind in der Bauproduktenverordnung klar geregelt, sodass in kurzer Zeit hochwertige technische Spezifikationen erstellt werden können. Diese gelten als europäisch harmonisiert und berechtigen somit zur CE-Kennzeichnung. Im Gegensatz zu europäisch harmonisierten Normen tritt aber nicht nach einer gewissen Übergangszeit (der sogenannten Koexistenzperiode) die Pflicht für alle Hersteller ein, die harmonisierte technische Spezifikation zu verwenden.
Auf Wunsch des Herstellers können zusätzliche wesentliche Merkmale in ein EAD aufgenommen werden, sodass dieses auf ein Bauprodukt zugeschnitten werden kann. Ein EAD enthält Bewertungsverfahren für Produktleistungen sowie Angaben dazu, wie die Leistung ausgewiesen werden soll. Die Leistungsanforderungen für die Verwendung des Produkts ergeben sich aus den nationalen Bauwerksvorschriften.
Volltexte von EADs können auf der Webseite der EOTA (s. Surftipps) eingesehen werden.
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