Estrichart: Magnesiaestrich MA

Magnesiaestrich enthält als Bindemittel Kaustische Magnesia nach DIN 273 Teil 1, in der Regel in Verbindung mit einer wässrigen Lösung aus Magnesiumchlorid nach DIN 273 Teil 2. Als Gesteinskörnung kommen organische Stoffe, anorganische Stoffe oder Gemenge aus diesen beiden in Betracht, sofern sie den Erhärtungsvorgang nicht beeinträchtigen.

Als „Steinholzestrich” wurde Magnesiaestrich schon vor 1900 auf Holzbalkendecken eingesetzt. Die Bezeichnung Steinholzestrich ist auf die damals übliche Verwendung von Holzmehl oder Holzstückchen als Zuschlag zurückzuführen. In der Nachkriegszeit verschwanden mit den Holzbalkendecken auch die Steinholzestriche. Heute finden sie bei Sanierungen und ökologischer Bauweise - mit Leinöl imprägniert und direkt genutzt - wieder Verwendung. Gewisse Farbabweichungen sind bei dem Naturprodukt normal. Sie bieten sich außerdem als hochfeste, unmittelbar nutzbare Industrieestriche im nicht feuchtebelasteten Industrie- und Gewerbebau an. Bei hochbeanspruchbaren Verbundestrichen ist die Verwendung einer Haftbrücke Vorschrift.

Magnesiaestrich ist unverzüglich nach Beendigung des Mischvorganges bzw. nach Anlieferung des Frischmörtels auf der Baustelle einzubringen, zu verteilen und der Konsistenz entsprechend zu verdichten und abzuziehen. Beim Einbringen des Magnesiaestrichs darf die Temperatur nicht unter 10°C liegen. Der Estrich ist mindestens zwei Tage vor schädlichen Einwirkungen wie Wärme, Schlagregen und Zugluft zu schützen. Magnesiaestrich soll nicht vor Ablauf von zwei Tagen begangen und nicht vor Ablauf von fünf Tagen höher belastet werden. Die Belegbarkeit ist in der Regel nach drei Wochen erreicht.

Die Vorteile von Magnesiaestrichen bestehen darin, dass er ableitfähig ist, dass kaum Schwindrisse auftreten, das die Verlegung großer fugenfreier Flächen möglich ist und dass er auf Holz, Beton, calciumsulfat- und bitumengebundenen Untergründen verlegt werden kann. Zudem ist ein problemloses Einfärben ohne Festigkeitsverlust möglich. Dagegen ist er empfindlich gegen Feuchtigkeit, aggressiv gegenüber Metallen und dass die Gefahr von Einwanderungen von Chloridionen in den Untergrund aus Stahlbeton besteht, insbesondere bei feuchten Milieus.

Bildnachweis: MKS Funke, Bocholt

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