Erweiterung eines Einfamilienhauses in Pöcking

Sichtbeton mit Innendämmung

Im bayrischen Pöcking hat sich eine dreiköpfige Familie ein Haus aus den 1960er Jahren umbauen und erweitern lassen. Ziel war es vor allem, den Wohnbereich des westlich vom Starnberger See gelegenen Hauses aufzuwerten und zu vergrößern. Der Altbau sollte dabei in seiner äußeren Gestalt unverändert bleiben, der Neubau wurde bewusst in einer zeitgenössischen Formensprache gestaltet. Eine Glasfuge bildet den Übergang zwischen alt und neu.

Ansicht von Norden
Fitnessraum im Untergeschoss
Wohnraum im Erdgeschoss

Der dreigeschossige Anbau bietet drei nahezu gleichgroße Räume, je einen pro Geschoss, die weitgehend nutzungsneutral ausgebildet wurden. Im Untergeschoss befindet sich ein Fitnessraum mit einer großen, nach Osten orientierten Glasfront. Im Erdgeschoss wurde der zusätzliche Wohnraum mit einer raumhohen Glasfassade vollständig nach Süden geöffnet. Die Erweiterung ist hier nur durch einen zweiseitig verglasten Kamin vom Bestand getrennt, über einen seitlichen Lichtschacht gelangt Zenitlicht ins Gebäudeinnere. Im Obergeschoss liegt schließlich ein zusätzliches Arbeitszimmer, ebenfalls raumhoch nach Süden geöffnet, mit direktem Bezug zum Garten. Der Übergangsbereich zwischen Arbeitszimmer und Bestand wird durch einen schmalen, nach oben vollständig verglasten Bereich mit Badewanne gebildet.

Über eine Treppe neben dem Altbau erreicht man die Dachterrasse, sie bietet einen Blick auf den 300 m entfernt liegenden Starnberger See.

Wärmedämmung/Konstruktion
Die Tragkonstruktion des Anbaus wurde als Stahlbetonkonstruktion in Sichtbetonqualität mit weißer Pigmentierung ausgeführt. Der dreischichtige Aufbau der Wand, bestehend aus 25 cm Beton, 12 cm Schaumglasdämmung (WLG 040) und einer 10 cm dicken, innenseitigen, verputzten Vollziegelwand erreicht einen U-Wert von 0,32 W/(m²K). Die Stahlbetondecken sind über Hülsen und Stifte an innen liegenden Stahlträgern eingehängt.

Das als Dachterrasse genutzte Flachdach erhielt eine Gefälledämmung von 10 bis 22 cm, ebenfalls aus Schaumglas (WLG 040). Die Bodenplatte wurde innen mit 10 cm XPS gedämmt (WLG 035). Auf Trittschalldämmung und Estrich konnte komplett verzichtet werden, da die Zwischendecken zur Bauteilaktivierung dienen und damit über ausreichend gute Werte in diesen Bereichen verfügen. Kollektoren auf dem Bestandsdach und ein neuer Pufferspeicher unterstützen die Warmwasserbereitung.

Bautafel

Architekten: Bathke Geisel Architekten, München
Projektbeteiligte: Merz Kley Partner, Dornbirn, A (Tragwerksplanung)
Bauherr: privat
Fertigstellung: 2009
Standort: Parkstraße 20, 82343 Pöcking
Bildnachweis: Christine Schaum, München und Steffen Bathke, München

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Innendämmsystem aus Lehm

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Schaumglas eignet sich als druckfeste Dämmung zur Reduzierung von Wärmebrücken; es  setzt sich im Wesentlichen aus Recyclingglas und Rohstoffen wie z.B. Dolomit, Feldspat, Kalk, Sand zusammen, die in einem Schmelzprozess verbunden werden

Schaumglas eignet sich als druckfeste Dämmung zur Reduzierung von Wärmebrücken; es setzt sich im Wesentlichen aus Recyclingglas und Rohstoffen wie z.B. Dolomit, Feldspat, Kalk, Sand zusammen, die in einem Schmelzprozess verbunden werden

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Boden/​Decke

Trittschalldämmung

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